Montag, 3. Dezember 2012

Antisemitismus in Polen

                       

Was haben Donald Tusk, Bronislaw Komorowski, Lech Walesa und alle Parteien links der Rechten gemeinsam? Sie sind alle Juden. Jedenfalls meinen das Hooligans, erzkatholische Bauern und andere traurige Gestalten, denen die Moderne nicht zu schmecken scheint.


Diese rechten Unruhestifter können jedoch nicht leugnen, dass ihnen eine Tatsache an der Demokratie dann doch sehr gut gefällt. Sie können ihren geistigen Blödsinn verbreiten und sich dann mit schlechten Argumenten aus der Knautschzone retten. 


Mit eben diesen "Argumenten" werden dann oft junge Menschen angezogen, wobei die Menge hier noch nicht einmal das Problem ist. Das Problem ist die Zerstörung von jungen Seelen durch alte Versager. 


Magische Anziehungskraft auf den einen oder anderen Jugendlichen übt dann das Gemeinschaftsgefühl aus und die Behandlung als Erwachsenen über vermeintliche Initiationsriten.


Mit den älteren "Freunden" trinkt man dann Alkohol und lacht über ihre niveaulosen Witze. Antisemitismus wird von der Ausnahme zur Regel. Nach einiger Zeit fangen diese jungen Menschen an zu glauben, dass die Juden wirklich an allem Schuld sind. 


Es gibt aber einen Haken. Es leben nur etwa 4.000 gläubige Juden in Polen. Also erfindet man sich welche dazu. Der Tusk verkauft Polen an die EU, also ist er ein Jude. Komorowski flirtet mit den Deutschen, also ist er ein Jude. Und Lech Walesa natürlich auch. Warum? Ehhhmm... Ist einfach so!


Fakt ist, dass die Rechte in Polen ausstirbt. Deswegen muckt sie jetzt nochmal ganz besonders auf. Wie ein zahnloser, alter Löwe, der versucht ein letztes mal die schnellere Gazelle zu erlegen. Dann der Fehlschlag. Und dann der Tod.


Bis dahin ist es Aufgabe der Politik und der Gesellschaft junge Menschen vor solchem Schwachsinn zu bewahren. Da müssen dann alle anpacken. Familie und vor allem Freunde. 


Was hat es aber mit dem Antisemitismus in Polen auf sich? 


Der war nie stärker als in anderen Ländern Europas. Das änderte sich jedoch drastisch mit dem Zweiten Weltkrieg. Die intellektuelle Elite Polens war tot. Für die Kommunisten ein Paradies. Der wahrhaftige Arbeiter- und Bauernstaat. Antisemitismus fand wieder breiteren Anklang in der Bevölkerung und die Diskriminierung von Juden seine Höhepunkte in den späten Vierzigern und Sechzigern. 


Es änderte sich viel mit der Wende. Demokratie und freie Marktwirtschaft. Eine neue intellektuelle Elite hatte Raum und Zeit für ihre Neubildung.


Es gab aber auch die Verlierer des wirtschaftlichen Aufschwungs. Sie trafen sich zu Fussballspielen, in Kneipen und leider auch in kirchlichen Vereinigungen. Radio Maryja als Leitfaden für orientierungslose Menschen.


Die Erklärung für den eigenen Misserfolg lieferte der Antisemitismus im klassischen Sinne. Nicht die neue Form, die im Westen des Kontinents weit verbreitet ist. Man hatte und hat wieder einen neuen/alten Sündenbock, da niemand seinen Misserfolg auf sein eigenes Unvermögen zurückführen möchte.


Es ist also noch viel zu tun. Nicht nur in Polen, sondern auch im "Westen".

Donnerstag, 2. August 2012

Die Sache mit dem Weltuntergang...

                        ...und die Angst vor dem Wasser

http://www.welt.de/wissenschaft/article108444758/An-den-Polen-erwachen-die-schlafenden-Eis-Riesen.html

Hab wieder mal neue Angstmacherei gefunden. Nach dem Artikel schwirrte nur eine Frage in meinem Kopf herum.

Nehmen sich diese Leute eigentlich selber noch ernst?

Da wird von schmelzendem Eis gesprochen. Es soll wohl jedoch noch Jahrtausende dauern, bis die Nordpolregion vollständig verschwunden ist. Bis dahin soll der Meeresspiegel pro Jahr um bis(?) zu 4,4 Millimeter ansteigen. 

Gott. Wie schrecklich. Bald ertrinken wir alle.

Haben diese ''Wissenschaftler'' schon mal darüber nachgedacht, dass die Erde sich eventuell auch verändern wird, unabhängig davon was die Menschheit anstellt? 

Das Klima hat sich in der Weltgeschichte immer wieder innerhalb von Jahrtausenden verändert. Wir befinden uns zum Beispiel immer noch in der Eiszeit. Es wurde also im Laufe von Millionen von Jahren konstant wärmer. Das Eis hat sich aus Nord- und Mitteleuropa weitgehend zurückgezogen. Übrig geblieben sind Gletscher in den Alpen. Europa war größtenteils erst vor 7000 Jahren völlig eisfrei.

Es wäre also sehr gut Möglich, dass es einfach wärmer werden soll. Viele Vorgänge versteht man ja immer noch nicht. So richtig, was sich tief unter unseren Füssen Richtung Erdkern befindet, vermag ja auch niemand zu sagen.

Man sollte sich also damit abfinden und eine Runde schwimmen gehen. Das macht den Kopf frei.

Bush 2.0

                           Mitt Romney auf Tournee

In den USA tobt wieder einmal der Wahlkampf, der natürlich auch den Rest der Welt erfasst. Mitt Romney hat sich also aufgemacht, um alte Freunde zu mobilisieren und sich neue Feinde zu schaffen.

Besucht wurden das Vereinigte Königreich, Israel und Polen. Deutschland fehlt in der Aufzählung? Ja warum nur?

Offizielle Meinung ist, dass der Republikaner nicht die Begeisterung eines Obama's ernten könnte. Wohl wahr. Gandhi war ja auch zweifelsohne beliebter als Reagan. Letzterer kam vor allem den Deutschen vor wie ein neuer Brandstifter. Dennoch wurde durch seine aggressive Haltung dem Kalten Krieg ein Ende gesetzt. 

Ein weiterer Grund für den fehlenden Besuch des patriotischen Romney wird wahrscheinlich auch die fehlende deutsche Bereitschaft sein, die USA zu unterstützen. Es wird ja dauernd nur genörgelt und am Chaos in der Welt sind eh die USA und Israel Schuld. 

In London beginnt Romney natürlich sofort damit, sich neue Feinde zu schaffen. Es werden nämlich die Sicherheitsvorkehrungen zu den Olympischen Spielen kritisiert. Das stieß vielen Briten dann doch vor den Kopf. Da hat Romney dann eine Gemeinsamkeit mit Bush. Beide sind zweifelsohne intelligente Zeitgenossen, können sich jedoch einfach nicht ausdrücken. Jeder Satz kann gegen sie verwendet werden. Viel Spaß beim Wahlkampf! 

In Israel geht der Spaß dann weiter. Mitt Romney möchte die Botschaft der Vereinigten Staaten nach Jerusalem verlegen. Da regt sich dann die Welt natürlich darüber auf. Wie kann ein US-Amerikaner nur verlangen die Botschaft in die historische Hauptstadt der Juden zu verlegen?! Ein Skandal! Damit wird doch nur der Frieden im Nahen Osten gefährdet.

Man sollte sich aber vielleicht fragen, ob ein Krieg nicht eher verhindert werden könnte, wenn die USA den Israelis den Rücken stärken würden. Eine aggressivere Haltung der USA könnte dazu führen, dass der Iran aufhört Drohungen auszusprechen. Den Köpfen im Iran müsste dann ja klar werden, dass man einen solchen Konflikt nicht gewinnen kann. 

Die USA könnten durch eine andere Haltung dem Iran gegenüber auch den Menschen dort helfen. Folter und Menschenrechtsverletzungen stehen an der Tagesordnung. Das gefällt vielen nicht, aber was sollen diejenigen schon Großes anrichten? Der Westen muss wieder Druck machen. Das wäre eine Möglichkeit die Menschen im Iran aufzurütteln, damit diese sich ihre Freiheit wiederholen können.

Ein Ende der westlichen Appeasement-Politik und des Einknickens wäre wünschenswert. Damit wird nämlich keine Liebe, sondern Verachtung geerntet. 

Würde man denn einen Menschen mit Respekt behandeln, der einem jeden Tag eine Tüte Bonbons bringt, nur damit man ihm nichts tut? Wahrscheinlich nicht. Man würde schon eher Mitleid empfinden.



Mittwoch, 23. Mai 2012

''A hippie is someone who looks like Tarzan, walks like Jane, and smells like Cheetah''

''Ein Hippie ist jemand, der wie Tarzan aussieht, wie Jane läuft und wie Cheetah riecht''

- Ronald Reagan

( Cheetah ist übrigens der Schimpanse aus den Tarzan-Filmen)




                     

Mittwoch, 16. Mai 2012

2. Kurzgeschichte: Benelux

                    Luxemburg, Belgien und die Niederlande

Sonntag Morgen. Abfahrt. Es geht erstmal durch den Osten Deutschlands. Auffällig sind die neuen Autobahnen, während die Städte teilweise noch dem Sozialismus preisen. 

Die Landschaft wird immer hügeliger. Irgendwie schön. Wir bewegen uns durch den Westen Sachsens und durch Thüringen. Dem Land Thüringen sieht man deutlich an, dass die Transformation von Sozialismus zu Kapitalismus hier funktioniert hat.

Nun bewegen wir uns durch Hessen. Die Autobahnen werden immer schlechter. Man kann ja nicht alles haben. Entweder man finanziert die Infrastruktur im Westen oder im Osten. Für beide Teile fehlt es an Geld. Die Versuche sieht man trotzdem. Überall Baustellen. Nur keine Menschen die dort arbeiten. Ist ja auch Sonntag. Freier Tag und so. Ob man sich den erlauben kann, ist eine andere Frage.

Trier. Letzte Stadt vor der Grenze. Wir halten an, um uns die Porta Nigra anzuschauen. Auf Fotos sieht das römische Stadttor beeindruckender aus. Ein polnischer Freund fragte, ob das ein mittelalterliches Tor ist. Ja. Nein. Aber könnte tatsächlich so sein. Das Römische daran erkennt man nicht wirklich. 

Trier an sich ist langweilig. Westdeutscher Plattenbau steht hier neben Häusern aus der deutschen Gründerzeit. Menschen sieht man wenige. Dann aber auch nur ältere Ehepaare, die dort schon seit 50 Jahren zu leben scheinen und nie wirklich weg gewesen sind. Nun ja. Das ist halt Trier.

Die Grenze wird überquert. Was fällt auf? Die niedrigen Preise für Kraftstoffe! 1,27 für einen Liter Diesel! Dabei soll Luxemburg doch so teuer sein. Nein. Zigaretten, Alkohol und Kraftstoffe sind VIEL günstiger. Das liegt an den geringeren Steuern.

Wir nähern uns Luxemburg (Stadt). So schön wie die Stadt ist, so kompliziert ist sie auch. Der Weg zum Hostel nimmt etwas mehr als eine halbe Stunde in Anspruch. Nicht etwa weil die Stadt so groß ist, sondern weil die engen Straßen durch die ganzen Hügel und Häuser nicht überschaubar sind. 

Wir sind nun im reichsten Land Europas. Das sieht man. Die Preise in der Gastronomie sind stattlich. Ansonsten prahlt die Stadt mit frisch sanierten Altbauten, kleinen Schlössern, wundervoll beleuchteten kleinen Gassen und vielen italienischen und französischen Modegeschäften. Ja. Die Menschen da haben Geld. Das zeigen sie auch. Asoziale Individuen sucht man vergeblich. Das denkt man zumindest. In einem Park haben wir dann doch noch drei betrunkene Obdachlose gefunden. Da war man gleich schon wieder beruhigt. So viel Perfektion darf doch einfach nicht sein!

Weiter geht es nach Brüssel. Angekommen in Belgien wünscht man sich dann doch die oben genannte Perfektion wieder. Die Autobahnen sehen aus als würden sie in den nächsten Stunden auseinander fallen. 

Nun gut. Brüssel. Ein riesen Pariser Vorort. Anfangs denkt man sich, dass es doch gleich vorübergeht. Dicke Fehlanzeige. Zuerst einmal liegt überall Müll. Die Belgier haben es aber auch mit ihrer Einwanderungspolitik hoffnungslos übertrieben. Brüssel sieht nämlich aus wie die Mischung aus Bronx und Teheran. Wunderschön also. Da zerstört dann in der U-Bahn eine Gruppe Araber gerade den Waggon oder man sieht wie der Pitbull eines Schwarzen versucht ein Kind anzufallen. Da freut man sich regelrecht in Deutschland und Polen zu leben. Anders ist dann das Europaviertel und das etwas Altstadt. Aber auch da bleibt man vom Asozialen nicht verschont. 

Im Europaviertel wissen die Beamten anscheinend auch nicht was um sie herum passiert. Die sitzen in ihren Schlössern und beschließen weiterhin sinnlose Verordnungen und Richtlinien. Zum Beispiel, dass die Zigarettenschachteln zukünftig absolut grau sein sollen. Das soll dann die Lust am Rauchen mindern. Ob sich einer der Beamten schon mal überlegt hatte, das unkontrollierte Einwanderungspolitik auch ungesund sein könnte? Nun gut. Fakt ist, dass diese Beamten die beliebteste Zielgruppe für ausländische Kriminelle sind. Die haben ja immer Geld dabei. 

Nun ab nach Den Haag. Angekommen in den Niederlanden fühlt man sich wie im Himmel. Die Leute (Im Gegenteil zu Brüssel waren es wirklich Holländer!) sind absolut freundlich und hilfsbereit. Den Haag ist sauber und ordentlich. Leider auch etwas langweilig. Also machen wir uns auf den Weg nach Amsterdam.

Der Geruch von Haschisch liegt in der Luft. Läuft man die Amsterdamer Straßen runter, fühlt man sich manchmal nach Jamaica versetzt. Würde man hier eine Umfrage zur Zufriedenheit der Bewohner durchführen, nun ja, würden wahrscheinlich 90% ''sehr zufrieden'' wählen. Trotzdem eine sehr schöne Stadt. Die Preise sind vergleichbar mit Berlin. Das einzige was ich schreiben möchte ist, dass diese Stadt auf jeden Fall einen Besuch wert ist. 

Den Tag darauf geht es nach Rotterdam. Die Stadt erinnert an US-amerikanische Großstädte. Rotterdam jedoch ist sehr sauber. Wir suchen die Altstadt. Jedenfalls das, was davon übrig geblieben ist. Zur Info: Rotterdam wurde 1940 von der deutschen Luftwaffe stark beschädigt. 

Wir fragen also einen Mann, der anscheinend rausgehört hat, dass wir aus Deutschland kommen. Darauf folgt dann ein Grunzen und der abfällige Kommentar, dass ''die Deutschen'' doch alles zerstört hätten.

Als wir den alten Teil endlich gefunden hatten, blieben wir dort nur eine halbe Stunde und machten uns auf den Heimweg. Relativ unspektakulär also. Das neue Rotterdam mag ich sowieso viel mehr. 

Nächster Tag. Auf geht es nach Deutschland. Angekommen in Berlin fühlt man sich auf einmal wirklich wohl. Bitte Berlin. Geh nicht vor die Hunde wie Brüssel!


 

Donnerstag, 3. Mai 2012

Ukraine, Menschenrechte und Theater

                         Wie aus Sport Politik wird

Da es in letzter Zeit das Thema Nummer eins ist, möchte ich auch mal meinen Senf dazu abgeben. 

Es geht um einen Boykott der EM in der Ukraine. Vorstellen muss man sich, was denn eigentlich mit einem solchen Boykott erreicht wird. Grund dafür ist die, im Gefängnis sitzende, Timoschenko.


Aber wieso denn ausgerechnet jetzt? Die sitzt ja schon seit Oktober letzten Jahres im Gefängnis.

Klassensprecher Westerwelle möchte die Situation der Timoschenko verbessern, indem die ukrainische Politikerin Zugang zum deutschen Gesundheitswesen bekommt. 

Ein weiterer Grund sind die Ermittlungen gegen Timoschenko. Der Schauprozess war sicherlich nicht gut. Darauf sollten sich alle einigen können. 

Der von der EU und anderen westeuropäischen Staaten hochstilisierte ''Engel'' ist  Timoschenko sicherlich aber auch nicht. So ganz demokratisch und rechtmäßig war die Vergrößerung ihres eigenen Vermögens nämlich nicht. 

Fakt ist, dass Timoschenko zu Recht im Gefängnis sitzt. Sie hat sich auf Kosten des Staates bereichert. Na liebe Politiker? Haben Sie denn auch etwas zu verbergen?

Über die Zustände der Haft kann sich Timoschenko natürlich beschweren, aber wieso sollte sie denn eine bessere Behandlung bekommen als andere Häftlinge? Die Situation in den ukrainischen Gefängnissen ist bestimmt nicht gut. Die Wärter erheben bei Ungehorsam und Frechheiten auch gerne mal die Hand, aber das betrifft ja dann alle Insassen und ist generell ein Problem der Gefängnisse. 

Eine ärztliche Behandlung durch andere Staaten ist auch sehr nett, aber eben auch Ungerecht gegenüber Dritten. Dann soll Deutschland, das den Moralapostel des 21. Jahrhunderts spielt, doch bitte ALLE Gefängnisinsassen in der gesamten Ukraine behandeln. Das wäre doch was. Oder sind diese Menschen weniger wert als Timoschenko, nur weil sie weniger Macht und Geld haben? Es sind ja nicht alles Mörder und Vergewaltiger in den Gefängnissen. Es werden  zum Teil auch verurteilte Wirtschaftsverbrecher sein wie Timoschenko.

Ich denke, dass man sich mit der Wahl der Ukraine zum EM-Mitveranstalter etwas überfordert hat. Nun hat man also nach Gründen gesucht auf die Ukraine einzudreschen. Eine der ersten Forderungen war ja die Verlegung der Spiele nach Deutschland. Das ist so aber nicht möglich und wäre außerdem äußerst provokant. Das würde dann wieder den Anschein von Deutschland als Mittelpunkt der Welt erwecken. 

Mit der EM wollte man die Orange Revolution in der Ukraine würdigen und hat sich damit übernommen. Passiert, würde ich mal sagen. Nun liegt es im Interesse aller, diese EM so gut wie möglich über die Bühne zu bringen. Bei einem Boykott würde nämlich in erster Linie nicht die ukrainische Regierung leiden, sondern das Volk. Das hat sich auf das Sportevent vorbereitet. Biergärten wurden eröffnet und viel Geld in Restaurants und Hotels gesteckt. 

Ein Boykott würde viele Ukrainer ruinieren. Gleichzeitig würde der Boykott die Ukraine auf die gleiche Stufe wie Weißrussland stellen, was so langsam schon passiert und absoluter Schwachsinn ist. Die haben Probleme mit ihrer Demokratie, aber sie haben wenigstens Eine. Mit einer gelungenen EM könnte die Ukraine ihr Bild in Europa verbessern und auch neue Investoren ins Land ziehen. Das würde zu einer Annäherung an Europa führen. Damit würden sich eventuell auch die Probleme mit den Menschenrechten, die nicht NUR Timoschenko betreffen, regeln. Man könnte der Ukraine danach zum Beispiel dabei helfen die Gefängnisstandards anzuheben, damit sie zu ''Business Class Hotels'' werden, wie in Westeuropa. 

Kommt es jedoch zum Boykott, werden die Menschen enttäuscht sein. Die Menschen werden sich im Stich gelassen und verraten fühlen. Das Ergebnis wird dann eine erneute Annäherung an Russland sein. Diesmal vielleicht sogar endgültig. 

Wenn das passieren sollte, dann sollte man die westeuropäischen Politiker mal auf ''menschenrechtswidrige'' Art und Weise mit Stöcken bearbeiten. Denn in einer Sache haben die Ukrainer durchaus Recht. Der Westen soll sich zunächst einmal um seinen eigenen Probleme kümmern. Da läuft auch nicht immer alles korrekt ab.

Die schlimmste Konsequenz eines solchen Verhaltens wäre, dass Europa ein 45 Millionen-Volk als Verbündeten verlieren würde. Aus der Ukraine lässt sich nämlich so einiges rausholen.




Montag, 30. April 2012

Alle Jahre wieder

                                Nun ist es wieder soweit

In der Nacht vom 30. April auf den 01. Mai beherrscht der ''Tag der Arbeit'' die Straßen Berlins. Wieso eigentlich ''Tag der Arbeit''? 

Da die Mehrheit nicht einmal wissen wird, wozu der Tag eigentlich gedacht ist müsste dieser doch wohl eher ''Tag der spätpubertären Steinewerfer'' heißen. Mit Arbeit haben die Krawalle nämlich wenig zu tun. Im Grunde genommen wird ja sogar die Arbeit anderer zunichte gemacht. 

Nehmen wir zum Beispiel mal die zahlreichen brennenden Autos. Sind es denn wirklich die Autos der sogenannten ''Bonzen''? Nein, denn die Oberschicht parkt ihre Autos normalerweise in privaten Garagen oder in sicheren Stadtteilen Berlins. Die brennenden Autos gehören meistens dem Handwerker, der sich am nächsten Tag ganz besonders darüber ärgert. Oder sie gehören sogar Studenten wie mir. Sieht ein Smart mit leichten Lackschäden etwa nach einem ''Bonzenauto'' aus?! Danke für die Kratzer im Lack vom letzten Jahr!

Ja. Ich verabscheue den ersten Mai. Nicht nur, weil dieser Tag dauernd die Falschen trifft, sondern weil die eskalierenden Demonstrationen auch eindeutig gegen mein Rechtsverständnis verstoßen. 

In zahlreichen anderen Staaten dieser Welt würde die Polizei solche Ausschreitungen im Keim ersticken und die Steinewerfer niederknüppeln. In Berlin versucht die Polizei dies natürlich auch, ist jedoch gesetzlich schon so weit eingeschränkt, dass die Beamten zu Witzfiguren degradiert werden. Mittlerweile heißt es ja schon ''Die Polizei, dein Freund und Helfer''. Was ist das denn für ein Schwachsinn? Die sind nicht dazu da um freundlich zu sein, sondern um Grenzen zu setzen. 

Wie wäre es denn mit einer Zirkusvorstellung der Bundeswehr? Genauso absurd. Aber wenigstens würde es Geld für Waffen bringen. Die ''für nichts zuständige'' und unbewaffnete Bundeswehr in Afghanistan könnte diese wahrscheinlich sehr gut gebrauchen. 

Berlin kann man nicht verstehen. Schon gar nicht die Berliner. Das fängt dann schon damit an, dass die Autos von Reinigungsfirmen zerstört werden. Begründet werden solche Taten damit, das durch saubere Häuserfassaden die Mieten steigen könnten. Das will man natürlich nicht. 

Schließlich sind wir Berlin. Arm, aber sexy. Beim ersten findet man definitiv meine Zustimmung. Aber ob eine nach Urin stinkende und zugesprayte Stadt wirklich sexy ist, weiß ich nicht. Das liegt dann wohl im Auge des Betrachters.


                    

Montag, 16. April 2012

Und täglich grüßt das Murmeltier

                Wer kümmert sich denn nun um die Polen?

In letzter Zeit habe ich mir immer öfter Gedanken über den Zusammenhang zwischen zwei Ideologien gemacht. Da gab es einerseits den Nationalsozialismus und andererseits die Öko-Ideologie. 

''Das kann doch nicht wahr sein''. Das war mein erster Gedanke als ich feststellen musste, das beide Ideologien doch mehr verbindet, als man eigentlich vermutet.

Tyrannische Herrschaft sucht halt immer wieder nach Mitteln, die das Volk dazu bringen könnten seine persöhnliche Freiheit einem ''übergeordneten Ziel'' zu opfern. Die Nazis träumten von einem Germanien, das von der Maas bis zum Ural reichen sollte. Der Kampf  des Deutschen für das Wohl des ganzen deutschen Volkes wurde zur Staatsagenda. Natürlich auf Kosten der angrenzenden Völker. 

Aber jetzt kommt etwas wirklich Nettes. Unter den Nazis waren auch sehr viele Naturschützer. Das passte ihnen anscheinend gut ins Konzept. Sie konnten ihre Ideen verfolgen, ohne das ihnen widersprochen wurde. 

Fakt ist, dass die Nationalsozialisten (der Sozialist wird in dem Wort gerne mal übersehen) Naturschutzgebiete gründeten, sich für nachhaltige Forstwirtschaft einsetzten und das Autobahnnetz auch dazu gebaut haben, um die Menschen der Natur näher zu bringen (Bitte nicht falsch verstehen: Das primäre Interesse war ein Militärisches).

Diese Frühhippies wurden aber bald von ihrem glorifizierten Führer enttäuscht. Die Geschichte vom Massenmord und dem Lebensraum im Osten wurde halt wichtiger. Die Pläne zu Rettung der Umwelt, die die Menschen mehr und mehr an die NSDAP binden sollten, wurden also auf Eis gelegt. 

79 Jahre sind nun seit dem Wahlsieg der NSDAP vergangen. Die Nazis, wie man sie früher kannte, gibt es heute nicht mehr. Heute antwortet dann nur ein verblödeter Udo Voigt auf jede Frage mit der gleichen Antwort ''Rückführung von Ausländern''. Jetzt mal im Ernst. Diese braunen Teletubbies sind doch keine Gefahr für die Demokratie.

Was einem mehr Angst machen sollte sind die Grünen, die nun nach mehr als 70 Jahren endlich wieder was zu sagen haben. Angepasst an die Demokratie haben sie sich auch etwas. Man zwingt den Bürgern auf demokratischem Wege die ''wundervolle'' Nachhaltigkeit auf. Macht ja auch Spaß. Die Eisbären vermehren sich zwar wieder, es wird auch nicht wärmer und der Treibhauseffekt wurde in Klimawandel umbenannt, aber das alles stört nicht weiter. Hauptsache alles verbieten, was Spaß macht und Geld bringt. Genauso wie die Nazis. Die haben den Kapitalismus ja auch verflucht. Da standen ja die ganzen Juden dahinter. Rockefeller (lebte bis zum 23. Mai 1937) musste bei diesen Worten wahrscheinlich auch mehrmals in den Spiegel schauen, um sich zu vergewissern doch kein Jude zu sein. 

Geschafft haben es die Grünen ja. Deutschland ist der grüne Mittelpunkt der Welt. Der Rest jedoch hat den neuen Öko-Glauben dann doch noch gelassen. Sogar der Namensgeber für das Kyoto-Protokoll Japan entfernt sich davon. 

Natürlich wollen die Grünen dann aber nicht alleine auf ihrem sinkenden Schiff bleiben. Man versucht die anderen noch mitzunehmen. Die EU-Mitglieder haben also erneut die aktuellen Klimaziele akzeptiert. Alle EU-Staaten? Nein. Polen nicht. Die haben nämlich keine Lust mehr auf den Schwachsinn. Es ist zu teuer, nur um Eisbären zu retten, die man eigentlich nicht mehr retten muss. Aber dann zeigt sich bei den Grünen wieder das Gesicht des widerlichen Tyrannen. Greenpeace-Sprecher Joris den Blanken degradiert Polen als rückständiges Land, das den ganzen Fortschritt in Europa aufhält. 

Da hat der Herr den Blanken wohl zu lange mit den australischen Aborigines in der freien Natur getrommelt und vergessen, wie Wirtschaft funktioniert. Das Fundament für eine funktionierende Wirtschaft ist nämlich Geld. Da Geld aber nicht an Bäumen wächst, macht es wenig Sinn dieses auch noch aus dem Fenster rauszuschmeißen. 

Damit noch nicht genug. Umweltbundesamt-Präsident Jochen Flasbarth ''fordert'' nun die Kanzlerin auf, sich um die ''Blockade Polens'' zu kümmern. Dem einem oder anderem polnischen Rentner kommen bei diesen Worten doch die tollsten Erinnerungen hoch. Früher wollte man sich ja auch um die Polen kümmern. Mit Panzern und Bombern. 

Wie schon erwähnt, lassen sich eine Menge Gemeinsamkeiten feststellen. Anders denken war selten so verpöhnt, wie heute. 

Nun ja. Die Grünen haben jedenfalls in Sachen Demokratie noch einiges aufzuholen. Dazu gehört auch das Akzeptieren von anderen Meinungen. 



Mittwoch, 11. April 2012

Es sind doch alle Menschen gleich

                         Gibt es noch Gut und Böse?

Sind wir nicht alle ein wenig Bluna? Wenn man sich den heutigen Umgang mit Sexualstraftätern, Mördern und anderem Abschaum anschaut, fällt mir dieser Werbespot aus den 90er Jahren ein. Als kleiner Junge fand ich den Spot ziemlich lustig. Jetzt finde ich, dass es durchaus eine Warnung hätte sein können, dass unser geliebtes Europa in den nächsten Jahren vollkommen durchdreht. 

Ich werde mir mit folgendem vielleicht keine Freunde machen, aber JA. Ich bin der Meinung, dass die Gesetze aus einem bestimmten Grund geschrieben wurden. Wenn es also für Mord lebenslänglich geben soll (So heißt es ja dann tatsächlich auch im Urteil) dann soll die Person aber bitte auch lebenslänglich hinter Gittern bleiben. Keine mildernden Umstände. 

Ich befürworte auch die Folter von verdächtigen Personen, wenn die Möglichkeit besteht dadurch ein anderes Leben zu retten. 

Und ich glaube auch an Gut und Böse. Im Klartext: Menschen, die einmal gemordet oder vergewaltigt haben, werden sich NICHT ändern. Da kann man noch soviel mit solchen Menschen reden und gemeinsam lachen. Brettspiele und Therapien bringen nichts. 

Auch die Gesellschaft ist nicht Schuld. Niemand wird zum Mörder oder Vergewaltiger, nur weil die Person aus einer sozial benachteiligten Familie kommt. ''Böse'' Menschen also früher aus der Haft zu entlassen, um sie zu resozialisieren ist genauso sinnlos, wie einem Faultier das Joggen beizubringen. 

Falls jetzt ein Menschenrechtler langsam seinen Zeigefinger heben sollte. Menschenrechte verwirkt man in dem Moment, in dem man selbst zum Tier wird. Folter klingt natürlich auch böse, ist aber immer mal wieder notwendig. Man muss sich einfach nur in die Lage versetzen, was man selbst tun würde. Würde man die Menschenrechte des Täters wahren und damit jegliche Chancen verspielen eine unschuldige Person zu retten? Sicherlich nicht. Man selbst darf ja immer, wenn man in einer solchen Situation ist. Andere dürfen aber nicht. Da kommt dann der Zeigefinger-Modus. ''Nein das dürft ihr nicht. Das ist unmenschlich''. Da fällt mir dann spontan der Daschner-Prozess ein. Ein Polizeibeamter hat dem Täter Schmerzen, Folter, sowie eine Gefängniszelle mit zwei Schwarzen angedroht, wenn dieser nicht den Aufenthaltsort des Opfers preisgibt. Es wurde nur noch die Leiche gefunden. Der Polizeipräsident Daschner wurde schon wegen der Androhung von Schmerzen, die ein untergebener Beamter für ihn ausgeführt hat, verurteilt. Folge war eine Geldstrafe in Höhe von 3600 Euro. Das Menschenrecht darf, laut Gericht, unter keinen Umständen gebrochen werden. Warum denn eigentlich nicht? Was würden denn die Richter tun, wenn es sich um ihre Kinder handeln würde? Wahrscheinlich genau das selbe wie Herr Daschner.

Die ganze Gesellschaft sollte mit diesem Schauspiel aufhören und sich einfach mal der Tatsache stellen, dass jeder Mensch foltern würde, um seine Liebsten zu retten. Warum darf es dann nicht gleich der Staat? Macht die Sache doch einfacher. 

Oder doch noch alle Gefängnisse schließen, weil diese Menschenunwürdig sind? 

Oder wie wäre es mit Urlaub auf den Malediven? Natürlich auf Kosten des Steuerzahlers. Alles andere wäre doch unsozial. 

Auf jeden Fall soll man Sexualstraftäter schon nach 5 Jahren entlassen können. War so ein Vorschlag, der mal auch schnell von den meisten Bundesländern akzeptiert wurde. Auch von Berlin. Da werden sich die Familien freuen. Gut, dass diese wenigstens Mangelware in Berlin sind.

Ich bin gespannt auf die nächsten Ideen aus der Krabbelgruppe.

Ja. Straftätern ging es noch nie besser als heute.

Gute Nacht.


Samstag, 7. April 2012

Woher kommen nur diese Leute...

             Wieso denkt man vor dem Schreiben nicht nach?

So! Lesen!

http://www.fr-online.de/meinung/kommentar-zu-guenter-grass-wieso-schuetzt-ihr-nicht-alle--,1472602,14690572.html


Toll. Jetzt habe ich wieder einen schwachsinnigen Zeitungsartikel gefunden, den ich auseinander nehmen darf. Eigentlich wollte ich ja Ferien machen, aber der Artikel hat mich einfach umgehauen.

Nach dem halben Text ist mir dann ein Stichwort eingefallen. Opferrolle. Da hatte wohl einfach jemand zu wenig Aufmerksamkeit. Dieser schreibende Hamster hat also einfach mal das Thema um Sarrazin wieder neu aufgerollt. An sich ja nichts Böses. Ich für meinen Teil hatte von dem Thema eigentlich schon genug. 

Da behauptet dann diese Frau, dass der Herr Sarrazin sich keine Kritik anhören musste. Hat die Verfasserin denn keinen Fernseher? Internet tut es heutzutage auch! Sogar eine Zeitung hätte man doch aufschlagen können. Wie wäre es denn mit der Frankfurter Rundschau, wenn man schon für diese Zeitung schreibt...

http://www.fr-online.de/meinung/leitartikel-sarrazin--der-brandstifter,1472602,3112340.html

Ja. ''Sarrazin, der Brandstifter''. Na wenn das mal keine Kritik ist. Kritik gab es aber auch von anderen Seiten. Da gab es zum Beispiel diese nervige, dunkelhaarige Frau mit ihren Statistiken, die jedes mal irgendwie anders klangen. Die Kanzlerin hat sich auch zu Wort gemeldet und das Buch kommentiert. Zuvor hat das noch nie ein Bundeskanzler getan. Wozu auch? Dafür ist die Angela Merkel einfach nicht zuständig. Der Herr Özdemir von den Grünen kritisierte das Buch für den Schaden, der entstanden ist. Habt ihr irgendwas gemerkt? Hat sich irgendwas verändert? Fazit: kein Schaden. Nur ein Buch von jemandem, der mal wichtig klingen und etwas Geld verdienen wollte. Lässt sich ja super vereinen. Sieht man ja an der Verfasserin des ersten Artikels ganz oben. 

Dann war natürlich nicht mehr allein Sarrazin schuld. Mely Kiyak, die Verfasserin, gibt dann dem ganzen Land Schuld. Natürlich. GANZ Deutschland (Hier ist Verallgemeinerung erlaubt!) hat nur über die ''Existenzberechtigung'' von Migranten gesprochen. Wie UNDANKBAR kann man denn eigentlich überhaupt sein?! Jede Persöhnlichkeit, die was zu sagen hatte, hat versucht die Migranten in Schutz zu nehmen. Ein wundervoller Schauprozess gegen Sarrazin. Das hat man nur für Menschen wie die Frau Kiyak getan, die studiert haben und das Land eigentlich vorwärts, anstatt rückwerts bringen sollten. Genetik ist übrigens keine Pseudowissenschaft. Da empfehle ich der Verfasserin einfach mal wikipedia.org. Das sollte nicht zu hoch sein. 

Kiyak macht natürlich weiter. Sie kritisiert die Kritik an Grass. Wenn es um Antisemitismus geht, würde das Land ja alles stehen und liegen lassen. Hallo?! Holocaust und so?! Natürlich gibt es vorher noch ein wenig ''Peace and Love'' für jedermann. Es haben sich ja alle lieb. 

Kiyak ''fordert'' nun mehr Schutz für Migranten. Ja wunderbar. Ich als polnischer Migrant finde das ja super. Aber haben wir denn nicht schon genug Schutz? Als Migrant genieße ich doch den gleichen Schutz wie Ur-Deutsche. Oder habe ich was verpasst?  Kiyak hat die schützenden Arme ja manchmal in Deutschland vermisst. Passiert. Ich würde mal sagen, dass ein 15 jähriger Timo diese Arme auch vermisst, wenn er Abends durch Berlin Neukölln läuft.

Mehr Schutz als andere darf man ja auch nicht verlangen. Das würde dann nämlich gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verstoßen. 

Ich hoffe, dass der Beitrag anderen beim lesen genauso viel Spaß macht, wie mir das Schreiben Spaß bereitet hat. 

Gute Nacht.


Donnerstag, 5. April 2012

Hauptsache dagegen sein

                                 Der böse Karfreitag

Ganz Deutschland bereitet sich auf ein ruhiges Osterfest vor. Ganz Deutschland? Nein! Die Grüne Jugend Hessens leistet zusammen mit den Piraten erbitterten Widerstand. Und was möchten sie? Na was wohl?! Sie wollen feiern! Natürlich kommt es nicht auf diesen einen Tag an. Man kann ja an jedem sonstigen Tag auch feiern und sich betrinken. Sie wollen es aber trotzdem. Wahrscheinlich, weil es durch die bösen Christen verboten wurde. Es ist nämlich Karfreitag. An diesem Tag wird dem Tode Jesu Christi gedacht. Deshalb ist es ein Ruhetag. Im Klartext: Einen Tag im Jahr keine Party, um dem Sohn Gottes zu gedenken. Ist ja wohl nicht zuviel verlangt. Nicht-Christen müssen sich auch nicht langweilen. Gesetzlich erlaubt sind nämlich Veranstaltungen, die einem höheren Interesse an Kunst, Wissenschaft oder Volksbildung dienen. 

Da werden dann aber Piraten und Grüne zu kleinen Kindern. Man verbietet ihnen etwas was ihnen Spaß macht, also wollen sie es erst recht.

Und da es bekanntlich momentan modisch ist das Christentum zu kritisieren und zu provozieren, wird mal schleunigst, entgegen der Gerichtsentscheidung, ein Flashmob organisiert. Da soll dann getanzt und Musik gehört werden. Kann ja auch nichts passieren. Es werden ja wohl keine streng katholischen Rentner mit Messern in den Händen auftauchen. Nein. Die Kirche wehrt sich nicht. 

Aber ist es denn wirklich so mutig eine religiöse Gemeinschaft zu nerven, wenn es keine Konsequenzen gibt? Eine neue Idee ist es ja auch nicht mehr. Ich erinnere an die nackte Pornodarstellerin am Kreuz im Berliner Nachtclub Maxxim. Beispiele gibt es ja nun wirklich genügend. Nun ja. Zu hoffen bleibt, dass die Polizei den verbotenen Flashmob auflöst. Es wollen ja nicht nur Christen ihre Ruhe haben. Sicherlich wird es auch den einen oder anderen Nicht-Christen geben, der trotzdem seine Ruhe haben möchte und das kulturelle Angebot Hessens nutzen möchte.

Ich wünsche also Euch allen, die Morgen nicht am Flashmob beteiligt sind, ein frohes und besinnliches Osterfest!





Dienstag, 3. April 2012

Eine ungewöhnliche Geschichte

                          Wenn Feinde zu Freunden werden

Ich musste mal wieder meinen Reisepass verlängern. Habe mich also in das Bürgeramt begeben. Ein Bild wie sonst auch. Drei gut genährte Frauen, die den Leuten sagen, wo sie sich anzustellen haben. Hat man was nicht verstanden, wurde man auf ''höfliche'' Art und Weise zurechtgewiesen. Natürlich nur von zweien der drei ''netten'' Damen. Eine der Damen hat nämlich bewegungslos und mit offenem Mund die Wand angestarrt. Ich dachte mir einfach, dass es ein Code unter Beamten sein könnte. Solange ein Kollege den Mund geöffnet hat, wissen die anderen, dass er noch lebt und atmet. 

Ich saß also in der Ecke und schaute mir die Menschen an. Plötzlich wurde ich von der Seite angesprochen. ''Hey Bruder!''. Ich drehte mich um und sah einen jungen Mann, der mich anlächelte. Er bat mich, ihm bei einer Meldebescheinigung zu helfen. Er erzählte mir, dass er die kleinen Buchstaben auf dem Formular nicht erkenne. Sein Augenlicht sei nämlich stark eingeschränkt durch eine Schussverletzung am Kopf. In dem Moment wurde ich auf einmal hell wach und versuchte mir vorzustellen, woher diese denn kommen möge. Vielleicht war er ein arabisches Bandenmitglied und wurde bei einer eskalierenden Schlägerei angeschossen? Ich ließ das weitere nachdenken und half ihm trotzdem das Formular auszufüllen. Ist ja bald Ostern und als guter Christ soll man ja helfen. Nachdem wir beide endlich fertig waren, fragte er mich, ob ich seine Geschichte hören möchte. Er sei nämlich vor Jahren, etwas unfreiwillig, aus dem Libanon geflüchtet. Er, nennen wir ihn mal Ahmed, ist Palästinenser. Ich willigte ein und stellte mich auf noch eine Geschichte über die bösen Juden ein. Es kam jedoch ganz anders. Es fing damit an, dass Ahmed mit 11 Jahren von seiner Mutter zum Brötchen holen geschickt wurde. Sein Vater war zur Zeit Soldat und selten zuhause. Auf dem Weg zum Bäcker hörte er auf einmal das Rattern eines Maschinengewehrs. Er lag am Boden und sah nur noch Araber mit Waffen in der Hand an ihm vorbeirennen. Keiner half ihm. Im nächsten Moment hielt ein Panzerwagen der israelischen Armee. Es stiegen zwei Soldaten aus, rannten zu ihm und nahmen den jungen Ahmed mit in ein israelisches Krankenhaus. 

Danach ließ Ahmed seiner Wut auf die Palästinenser freien Lauf. Er beschimpfte sie als Tiere, die ihre eigenen Leute für ihre Sache opfern. Lustig fand ich den Satz ''Gib einem Araber eine Kalaschnikow in die Hand und er fühlt sich wie Rambo''. 

Da er meinen erstaunten Blick sah, zeigte er mir sofort seine Schussverletzungen. Sowas sieht man normalerweise echt nur in Hollywood-Streifen! Da steckte sogar noch eine Kugel in ihm drin. Die trägt Ahmed nun schon seit fast 15 Jahren mit sich mit. 

Natürlich hat man Ahmed eingeredet, wie böse die Israelis seien und das er sie zu hassen habe. Das änderte sich jedoch, als eine jüdische Krankenschwester sein Krankenzimmer betrat und ihm sein Essen mit einem Pudding als Nachtisch brachte. Die Schwester brachte ihm bis zum Ende seines Aufenthaltes jeden Tag einen Extra-Pudding. Der Hass auf die Israelis verschwand. Ahmed blieb noch etwas in Israel, bis er sich entschied als Staatenloser nach Deutschland zu ziehen. 

Wir entschieden uns noch eine Zigarette zu rauchen, bevor ich an der Reihe war meinen Pass zu verlängern. Draußen fing Ahmed wieder an von Israel zu schwärmen. Er verstehe den Hass auf die Juden nicht. Es sei eine Religionsgemeinschaft wie jede andere. Zudem seien die mit Abstand meisten Israelis sehr freundliche Menschen. Die Zionisten dort fand er natürlich trotzdem nicht gut. Dann schaltete sich eine junge deutsche Studentin ein. Sie stand neben uns und hat sehr genau zugehört. Sie versuchte Ahmed zu erklären, wie viel Leid die Israelis doch über sein Volk brächten. Sie verglich Israel sogar mit Nazi-Deutschland und der Apartheid in Südafrika. Da war dann die gute Laune von Ahmed auf einmal weg. Er fragte sie, ob sie schon einmal in Israel gewesen wäre und woher sie denn diesen ganzen Müll aufgesammelt hätte. Er verdanke nämlich den Israelis sein Leben. Natürlich hat Ahmed sich nicht ganz so höflich ausgedrückt. Wir begaben uns wieder in das Rathaus. Zum Abschluss fragte ich Ahmed, ob ich darüber schreiben dürfe. Er willigte ein. Wir verabschiedeten uns. Jeder ging seines Weges. Interessanter Tag.


Montag, 2. April 2012

Denk nicht an die Rente. Es lohnt sich nicht.

                             Einfach mal anders denken

Die Mehrheit sollte sich darüber einig sein, dass die heutige Rente, in Angesicht des demographischen Wandels, ein finanzielles Grab ist. Eine Option wäre sicherlich Beziehungen und das Zeugen von Kindern attraktiver zu machen. In unserer ''modernen'' Gesellschaft wird sich das aber als sehr schwierig herausstellen. Außerdem würde die Berliner Clubszene aufgrund der zahlreichen, nüchternen Pärchen in sich zusammenfallen. Eine weitere Option wäre die verstärkte Zuwanderung, die auf lange Sicht dann doch keine gute Idee wäre. Ich möchte nämlich nicht in einem Singapur-Modell leben, in dem man nichts tun darf, was andere kulturelle Gefühle auch nur ansatzweise berühren könnte. Für interkulturell, leicht unsensible Menschen wie mich wäre das äußerst fatal. Da kann man ja gleich freiwillig im Gefängnis einchecken. 

Dann habe ich mir die polnische Tageszeitung ''Dziennik Gazeta Prawna'' gekauft. Es war die Wochenendausgabe. Da gab es nämlich ein Interview mit dem US-amerikanischen Ökonom Robin Hanson. Falls jemand mehr über diese Person erfahren möchte, dann findet man etwas auf wikipedia. Auch auf deutsch.

Robin Hanson kam mit einer absolut neuen, provokanten Idee. Er würde die Renten ganz abschaffen. Diese gehören heutzutage zu den Ursachen der Staatsverschuldung, wobei sich die Situation nicht verbessern wird. Im Klartext: Es werden immer weniger Menschen arbeiten können, um die steigende Zahl von Rentnern versorgen zu können. Wenn dieser Kurs also beibehalten wird, kommt es früher oder später zur Zahlungsunfähigkeit der jeweiligen Staaten. 

Also was soll man tun?

Der Mensch muss weiterarbeiten. Es gibt natürlich eine Zeit, in der der Mensch einfach nicht mehr in der Lage ist zu arbeiten. Statistiken sollen zeigen, dass es sich dabei um zwei bis fünf Jahre vor dem Tod handelt. Eine vernünftige Gesellschaft sollte sich also direkt um diese Leute kümmern. So eine neue Rente soll aber verbunden sein mit dem gesundheitlichen Wohlbefinden der Betroffenen. Im Grunde genommen wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Das Geld kriegt man nur, wenn der Betroffene nachweislich nicht mehr in der Lage zum Arbeiten ist. Vermieden soll damit eine künstliche Grenze, mit der man Menschen einredet, dass sie mit 60 oder 65 nicht mehr arbeiten könnten. Wenn alles fair und gerecht ablaufen würde, wäre es, verglichen mit der heutigen Rente, eine vernünftige Option. 

Könnten denn siebzigjährige Menschen auf dem Arbeitsmarkt überhaupt konkurrieren?

Robin Hanson sieht darin kein Problem. Diese Menschen könnten sich attraktiver machen, indem sie für ein kleineres Gehalt arbeiten, als beispielsweise ein Vierzigjähriger. Das wäre dann aber ein psychologisches Problem. Junge Menschen sind generell offener für kleine Gehälter zu arbeiten. Sie sehen nämlich noch eine ganze Karriereleiter vor sich. Älteren Menschen, die sich einen gewissen Lebensstandard erarbeitet haben, fällt es dann dementsprechend schwerer für weniger Geld zu arbeiten. Das Gehalt singt aber nunmal ab einem gewissen Alter, da die Person nicht mehr so produktiv ist wie das jüngere Gegenstück. Viele Menschen werden dann deshalb entlassen oder in die Rente geschickt, weil die Arbeitgeber keine unglücklichen Arbeitnehmer haben möchten. Das wirkt sich dann nämlich auch auf das Umfeld aus uns senkt die Produktivität. Hanson sieht also immer noch einen Bedarf an älteren Menschen in der Berufswelt. Ähnlich sieht es nämlich auch in Zeiten der Krise aus. Es gibt genug freie Stellen, aber der Arbeitgeber entlässt dann doch lieber Arbeitnehmer, anstatt mit ihnen eine niedrigere Vergütung auszuhandeln und damit eine gedrückte Stimmung auszulösen. Man muss also die heutigen Dreißig- bis Vierzigjährigen davon überzeugen, dass ihr Status nicht das ganze Leben lang wachsen wird und es irgendwann auch bergab gehen wird. Wenn das funktioniert, dann werden auch ältere Menschen problemlos eine Stelle finden können.

Der Mensch würde dann aber sein ganzes Leben lang arbeiten und nie zur Ruhe kommen.

Nein. Robin Hanson denkt nämlich daran, die Rente einfach vorzuziehen. Arbeitnehmer sollen dann entweder alle 3 Jahre ein halbes Jahr oder alle 7 Jahre ein ganzes Jahr frei nehmen können. Den Grund dafür sieht Hanson im Alter. Jüngere Menschen verbringen ihre Freizeit oftmals aktiver, produktiver und kreativer als ältere Semester. Es wäre also lohnenswerter die freien letzten Lebensjahre einfach stückchenweise früher zu nutzen. Für die Wirtschaft hätte es, trotz der beruflichen Pausen bei jungen Menschen, sogar einen Nutzen. Es gibt nämlich unzählige Möglichkeiten, die junge Menschen dann in ihrer freien Zeit in die Tat umsetzen würden. Viele würden sicherlich zuhause auf dem Sofa sitzen und nichts tun. Einige andere würden aber vielleicht endlich mal einen Marathon laufen und ihre Gesundheit ankurbeln. Somit könnten sie länger fit bleiben und arbeiten. Andere wiederum hatten vielleicht schon immer eine Geschäftsidee, für deren Umsetzung leider die Zeit gefehlt hat. Wiederum andere machen eine Weltreise und kommen eventuell sogar mit neuen Erfahrungen und Sprachkenntnissen zurück. Diese ehrgeizigen Menschen sollen dann die faulen Couchpotatoes in den Schatten stellen. Hofft Hanson jedenfalls.

Ich habe mir darüber stundenlang den Kopf zerbrochen. Es gibt da nämlich einige Stolpersteine. Der bürokratische Aufwand zum Beispiel, um wirklich überprüfen zu können, ob ein Mensch wirklich nicht mehr arbeiten kann. Ich gehe mal davon aus, das sehr viele ältere Semester versuchen werden sich vor weiterer Arbeit zu drücken. Dann muss ich noch sagen, dass mein Vertrauen ins Ideenland Deutschland schon etwas gedrückt ist. Ich bezweifle also den Ehrgeiz so mancher junger Menschen hier. Im Klartext: Es werden warscheinlich mit Abstand die Meisten vor dem heimischen Computer sitzen und versuchen das nächste Level bei ''World of Warcraft'' zu erreichen. Diese Menschen werden dann, meiner Meinung nach, eher die wirklich ehrgeizigen und produktiven Individuen in den Schatten stellen. Deutschland ist nun mal gemütlich geworden. 

Andererseits gibt es schon gute Punkte. Die Rente einfach vorzuziehen, weil junge Menschen damit mehr anfangen können wird schon richtig sein. Dafür muss man jedoch im Alter länger arbeiten. Ob das unbedingt die bessere Option ist, das ist Ansichtssache. Aber alleine schon für das Überlegen von anderen Optionen, anstatt das Rentenalter immer weiter hochzusetzen, hat Robin Hanson ein Lob verdient.

Ich würde mich über Kommentare mit Meinungen, Anregungen etc. sehr freuen :-)


Freitag, 30. März 2012

In Korea nichts Neues

                            Peacekeeping North Korea

Besonders hat mich in letzter Zeit die Situation in Nordkorea interessiert. Hat man doch gehofft, dass der verlorene Sohn, der in der Schweiz zur Schule gegangen ist, etwas an der Politik im eigenen Land ändern würde. Dicke Fehlanzeige. 

Habe mir also den Focus-Artikel ''Japan will Nordkoreas Kurztsreckenrakete abschießen'' durchgelesen. Ja... Der Titel ist ersteinmal falsch. Japan will nämlich die, von Korea geplante, Langstreckenrakete abschießen. Die soll zwar offiziell in den Weltraum geschossen werden. Die Japaner haben aber die berechtigte Angst, dass diese auch zur Beförderung von Atomsprengköpfen genutzt werden könnte. Die Geschichte begründet diese Angst. Siehe Kalter Krieg.

Was mich aber besonders beunruhigt, waren die Leserkommentare darunter. Das war der reine Wahnsinn. Da hat man echt das Gefühl bekommen, dass die Nordkoreaner eigentlich das friedliche Nachbarland sind, während Japan, das natürlich wieder mal von den USA kontrolliert wird (what else?), der eigentliche Bösewicht ist. Die Nordkoreaner wollen doch nur spielen. Da will dann anscheinend der eine oder andere Kommentator wohl auch mitkuscheln. Dann empfehle ich doch einfach mal ein Visum für Nordkorea zu beantragen und BITTE nie wieder zurückzukommen. Das erspart mir Kopfschmerzen und die nordkoreanische High Society hat noch ein paar Staatsbürger mehr, die sie für ihre Zwecke ausnutzen kann.

Da gabs doch echt einen Kommentar, der den Atommächten vorgeworfen hat, in anderen Staaten die Atomforschung zu verbieten. Natürlich. Nordkorea und der Iran sind ja auch echt vertrauenswürdige Nachbarn. Ein leichter, neongrüner Anstrich würde den Israelis und den Südkoreanern doch sicherlich auch gut tun. Vorallem im Straßenverkehr hätte es Vorteile.

Ein weiterer Kommentar unterstellt den Japanern auch das zukünftige Abschießen russischer und chinesischer Raketen. Natürlich wieder einmal auf Geheiß von Uncle Sam. Absoluter Schwachsinn. Beide Staaten bereiten zwar immer wieder Probleme, haben sich aber insoweit in die Weltgemeinschaft eingefügt, dass man fast schon behaupten kann, sie würden nicht die ganze Welt in Einzelteile sprengen. Das würde ich von der labilen nordkoreanischen Regierung nicht behaupten. Ein angeschlagener und dem Untergang geweihter Löwe neigt einfach eher dazu nochmal richtig zuzuschlagen. Sozusagen ein Abgang mit einem Knall. Einem großen Knall. In dem Fall sogar einem sehr großen Knall.

Vielen Dank,

Koko


Donnerstag, 29. März 2012

Ist das noch Marktwirtschaft?

               Milliardenkredite an Banken und Unternehmen

Bin ich eigentlich der Einzige, der das als vollkommenen Schwachsinn abstempelt? In einer freien Marktwirtschaft sollte der Staat sich definitiv raushalten. Das wunderbare ist nämlich, dass die insolvente Bank einfach durch eine andere Bank ersetzt wird. Genauso wie in der Natur. Stirbt eine Tierart aus, dann wird ihr Platz von einer anderen oder sogar neuen ersetzt. Was macht man aber? Anstatt den ausgelaugten, nicht konkurrenzfähigen Unternehmen und Banken Sterbehilfe zu leisten, gibt man ihnen noch mehr Geld. Das wird dann sinnlos verpulvert. Wie bei einem schon lange verlorenen Patienten schließt man sie an Elektronik an, um ihren Untergang einfach noch etwas hinauszuzögern. Wundervoll grausam. 

Wie wäre es denn mit einer Versteigerung solcher Unternehmen? Wäre doch toll. Sozusagen eine Shoppingtour für stärkere Unternehmen. Klingt böse, wäre aber viel effektiver als die Steuerzahler zahlen zu lassen. Die ärgern sich nämlich ganz besonders. 

Erinnern tut es mich etwas an die verkorkste DDR. Der Staat hatte seine staatlichen Unternehmen und unterstütze diese finanziell. Es sollte ja jeder einen Arbeitsplatz haben. Nur war der Staat nicht schlau genug, was er jedoch von sich behauptete (Erich Honecker: "Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf."). Ist ja bekanntlich nicht so gut gelaufen. Die Produktion konnte nicht immer genau auf die Bedürfnisse der Bevölkerung abgestimmt werden. Kurz: Es fehlte einfach mal an allem. Zurückblieb eine zerstörte Volkswirtschaft, die nicht in der Lage war mit dem Rest der Welt auch nur ansatzweise zu konkurrieren. Ich dachte eigentlich, dass man aus diesem Fehler gelernt hätte. Der Markt ist bis heute der beste Regulator für eine Wirtschaft, den es je gab. Ob sich das ändern wird, weiß ich nicht. Vielleicht entwickelt man ja irgendwann einen Super-Computer, der auf alle Fragen eine Antwort hat.

Bis dahin sollte der Staat aber die Finger davon lassen. Die Kompetenz sollte also bei der Gesetzgebung bleiben, die die Grenzen festlegt. Wie Robert Browning in seinem Gedicht ''Andrea del Sarto'' von 1855 schrieb. Less is more. Oder anders: Weniger ist mehr. Manchmal. Bei dem Thema jedoch auf jeden Fall.

Vielen Dank,

Koko


1. Kurzgeschichte: Polen

                                 Kurztrip: Krakau - Land und Leute

Es geht nach Polen, dem Land der Gegensätze. Sagt man jedenfalls. Um genau zu sein nach Krakau.

Grenze überquert. Erstmal Geld wechseln. Wann denn endlich der Euro komme, fragt meine hübsche Begleiterin. Der kommt warscheinlich in 5 bis 50 Jahren, da dieser momentan genauso attraktiv ist wie das kleine dickliche Mädchen, das beim Abiball alleine in der Ecke sitzt. Ich lache, sie nicht. Weiter geht die Fahrt. Tanken. Zur Begrüßung erscheint ein gelangweilter Tankwart, der auch schon bessere Tage gesehen hat. Ich tanke lieber selbst. Vorbei am "polnischen Ruhrgebiet" in Oberschlesien. Nicht hässlich, aber auch nicht schön. Wie der Ruhrpott eben. Ankunft in Krakau. Wenn man Abends auf die Stadt zufährt wird man begrüßt mit einem Meer aus Lichtern, die sich über die kleinen Hügel verteilen. Das erklärt den Bedarf an Atomkraftwerken. 

Wir fahren durch die Altstadt. Sehr schön und gleichzeitig kompliziert aufgrund der zahlreichen Einbahnstraßen. Das Apartment wurde gefunden. Wir klingeln. Die Tür klemmt. Entschädigt werden wir von einer überfreundlichen Frau im besten Alter, die uns strahlend hineinlässt. Los gehts in die Altstadt, vorbei an japanischen, fotografierenden (bei Nacht?) Touristen, kreischenden Teenies und betrunkenen Engländern. Sehr schöne Altstadt. Ab in einen der zahlreichen Pubs. Noch mehr betrunkene Engländer. Jedes mal, wenn ich mich von meiner Begleitung entferne um ein Bier zu bestellen, laufe ich Gefahr, dass einer dieser betrunkener Engländer auf sie zugeht. Die Atmosphäre ist trotzdem gut. Auf dem Weg zum Apartment lausche ich zwei Krakauern, die sich darüber beschweren, dass die Warschauer doppelt soviel verdienen. Krakau hätte ja viel zu bieten und wäre viel schöner als Warschau. Natürlich, was sonst? 

Nächster Tag. Shoppingtour. Ich lasse mich überreden. Meine Begleiterin wundert sich über die Preise. Die seien ja genauso hoch wie in Deutschland, sagt sie. Das stimmt. Gleichzeitig ist sie begeistert von den riesigen Shoppingtempeln und dem Essen. Nur das Sauerkraut auf ihrem Burger passte ihr dann doch nicht. Sauerkraut. Als Deutsche müsste sie sich ja sehr wohl fühlen. Klischees halt. 

Auf dem Heimweg Stau. Bei einer Zigarette wird mir erklärt, dass dies in Krakau dauernd der Fall wäre und wie sehr man sich eine U-Bahn wünsche. Das Geld ist ja da. Man hat einen leichteren Weg gewählt und einfach eine ''schnelle Straßenbahn'' gebaut. Die fährt dann auch unter der Erde. Fast wie eine U-Bahn. Worüber beschwert man sich denn? In Polen wird gerne gemeckert. Nur demonstriert wird weniger als in Deutschland. Es gibt ja noch sowas wie Arbeit und Familie.

Ab gehts nach Wieliczka. Das Salzbergwerk liegt in der Nähe von Krakau. Mir springt ein Kerl vor das Auto und erklärt mir, dass ich doch seinen Parkplatz nutzen solle. Die anderen werden ja nicht überwacht und seien deshalb unsicher. Natürlich. Trotzdem willige ich ein.

Über das Salzbergwerk will ich nichts verraten, aber es ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Nächtliche Tour durch Krakau. Es geht durch eine Bar, um in eine zweite zu kommen. In Deutschland undenkbar. Das Klischee über den Hang der Polen zum Wodka stellt sich als falsch heraus. Man trinkt Bier oder Longdrinks. Bunte Cocktails bleiben Frauensache. Im Fernsehen läuft Fussball. Natürlich aus England. Das Publikum, selbstverständlich größtenteils Engländer, schreit alle zwei Minuten betrunken auf. Ärger gibt es keinen. Eigentlich ganz symphatisch diese Engländer. An ihrer Kleidung sieht man, dass sie tagsüber Geschäftsleute und Austauschstudenten sind. Gegenüber am Tisch knutscht ein Pärchen heftig miteinander rum. Meine Begleitung scheint es zu stören. Ansonsten scheint es niemanden zu interessieren. Hier mischt man sich nicht in Angelegenheiten Dritter ein. Leben und leben lassen.

Rückweg. Die Tür klemmt nicht mehr.

Am nächsten Tag geht es zurück nach Deutschland. Meine Begleiterin ist traurig. Ihr hat es gefallen. So nah an Deutschland dran und doch so anders. Und obwohl so anders, gibt es doch mehr Gemeinsamkeiten als man zu glauben vermag. 

Sie möchte nochmal hin. Vielleicht zum studieren. Das weiß sie noch nicht. Die Stadt ist wie ein Fluch, der einen nie wieder loslässt. Ich werde wieder kommen.

Vielen Dank,

Koko


Leszek Mozdzer

                                    Leszek Mozdzer

Für alle Menschen, die sich fragen, was man in Polen noch so tut außer zu trinken, zu stehlen und gut auszusehen. Drüben gibt es guten Jazz. Zum Teil bekannt aus Polanskis Filmen. Ein gutes Beispiel ist Leszek Mozdzer.

Polnischer Jazzpianist, dessen Musik, nein Magie, ich heute kennenlernen durfte. Im Zeitalter des Internet sollte jeder Zugriff auf Youtube.com haben. Ich empfehle ein wenig reinzuhören, sich zurückzulehnen und einfach mal den Augenblick zu genießen. Solche Augenblicke gibt es ohnehin viel zu selten. 

Damit wünsche ich allen eine gute Nacht :-)

Koko


Mittwoch, 28. März 2012

Goodbye Opel

                                      Goodbye Opel

Entgegen einiger Leserkommentare im Focus-Artikel ''Autos aus Polen, Mexico und Indien'' ist die Verlagerung der Produktion in Billiglohnländer (Polen ist kein Billiglohnland) die einzige Hoffnung für Opel. Qualitätsmangel, wenn die Autos nicht in Deutschland gebaut werden? Nein. Ist denn polnisches Papier schlechter als deutsches Papier? Solche Dinge werden industriell gefertigt. Im Klartext: Es funktioniert alles automatisch. Wer nicht zu doof zum Knöpfe drücken ist, kann da auch ein Auto bauen. Selbstverständlich sind da noch einige Dinge von Hand zusammenzusetzen, aber die Reihenfolge und der Ablauf sind festgelegt. Denn die Entwicklung der Autos findet ganz woanders statt, nämlich in Rüsselsheim. Falls sich jemand fragt, wo diese Stadt(?) liegt. Sie liegt in Deutschland. Also keine Sorge. Kein Qualitätsverlust. Mit deutschen Rohstoffen wird sowieso nicht mehr gebaut. Zu teuer. 

Man kann sich also auch in Zukunft auf Autos von Opel freuen, falls die Produktion wirklich verlagert werden sollte. Dann natürlich auch erst ab 2014. Freuen kann man sich nicht, wenn alles so bleibt wie es ist. Dann gibt es nämlich bald kein Opel mehr. Mir gefällt Option Nummer eins besser. Dadurch bleiben nämlich immer noch Arbeitsplätze zahlreicher Opelaner in Deutschland gesichert.

Vielen Dank,

Koko

Energiewende

                                         Energiewende 

                                    oder: Verzicht auf Fortschritt?   

Es gab mal eine Zeit, man mag es kaum glauben, da war der Mensch den Launen der Natur vollkommen ausgeliefert. Ich möchte auf die, damals noch segelnden, Abenteurer hinweisen. Die gibt es heutzutage sicherlich immer noch, nur fliegen diese mittlerweile mit dem Flugzeug und suchen zudem nicht mehr nach Gold, sondern die Flucht aus der kapitalorientierten Gesellschaft in die peruanischen Anden. Natürlich vergessen diese Leute niemals ihr neues Smartphone. Freunde und Familie möchten doch wissen, wie es ihrem Weltverbesserer da drüben geht und brauchen die Bankverbindung, um seine ''kostenlose'' Surferschule finanziell zu unterstützen. 

Ich schweife ab. Diese segelnden Entdecker waren vollkommen auf die Natur angewiesen. Blieb einmal der Wind aus, saßen schnell 500 Mann mitten auf dem Atlantik fest. Man kann sich ja schon vorstellen, wie es da zu sich ging. Zustände wie im Big Brother Haus. In dem Fall ohne leicht bekleidete Blondinen. Das kann doch keinen Spaß machen! Der Mensch hat also angefangen nach Möglichkeiten zu suchen, die diese Abhängigkeit endlich und endgültig beenden könnten.

Das funktionierte alles wunderbar. Es kam die Kohle, die Eisenbahn, dann der Motor, die Mineralölindustrie und schließlich die Atomkraft, mit der man die Unabhängigkeit von der Natur erreicht hat, ohne sie vollkommen zu zerstören. Und da Fortschritt und Forschung exponentiell wachsen, kann man sich schon auf die nächsten Überraschungen freuen. So selbstverständlich das Internet zum Beispiel heute für uns ist. Die Menschen vor 50 Jahren hätten uns wie Teletubbies angeschaut, wenn man ihnen davon erzählt hätte. Internet ist toll und macht Spaß. Viel Spaß. 

Doch dann kamen die Grünen. Der Kapitalismus wurde verteufelt. Papa als Arzt durfte jedoch weiterhin dem Sohnemann Geld überweisen. Jemand muss ja schließlich Castor-Transporte entgleisen lassen und die Reise kostet nun mal Geld. Soviel zum Thema Umweltschutz. 

Irgendwann wurden es mehr und mehr. Grün wurde zur Staatsagenda. Ohne grünem und sozialen Wahlprogramm kann man einfach keine Wahl mehr gewinnen. Siehe FDP.

Also kehrt man der günstigen und effektiven Kernenergie den Rücken und greift auf ''erneuerbare'' Energien zurück. Ich bevorzuge den Begriff ''unkontrollierbare'' Energien.  Wenn dann mal der Strom ausfällt, wird einfach importiert. Gutes Geschäft! Die Nachbarn freuen sich, denkt man vielleicht. Falsch gedacht! Da wird nämlich unterteilt. Grundsätzlich dürfen Franzosen und Russen so viele AKW's bauen, wie es ihnen passt.  Bei Polen und Tschechen sieht es natürlich ganz anders aus. ''Unverantwortlich'' heißt es dann aus dem brandenburgischen Parlament. Und schon marschieren wieder deutsche Staatsbürger demonstrativ durch Polen und versuchen diesem Staat ihre Meinung aufzudrängen. Woran erinnert mich das denn nur... ?  

Wundervoll finde ich auch die Solaranlagen, die überall in Deutschland auftauchen. Da muss ich dann immer etwas schmunzeln, da Solarenergie in Deutschland in etwa genauso effektiv ist wie ein Wasserkraftwerk im Toten Meer.

Hauptsache man kann erhobenen Hauptes durch die Welt schreiten. Seinen Kindern hinterlässt man dann eine verkorkste, imoprtabhängige und verängstigte Gesellschaft, in der die Strompreise jeden Rahmen sprengen und die Wohnzimmer eher einem, mit Kerzen beleuchteten Panic Room ähneln. Na super! Und vielen Dank. Dann lebe ich lieber 10 Jahre in Peking und damit 10 Jahre weniger!