Mittwoch, 16. Mai 2012

2. Kurzgeschichte: Benelux

                    Luxemburg, Belgien und die Niederlande

Sonntag Morgen. Abfahrt. Es geht erstmal durch den Osten Deutschlands. Auffällig sind die neuen Autobahnen, während die Städte teilweise noch dem Sozialismus preisen. 

Die Landschaft wird immer hügeliger. Irgendwie schön. Wir bewegen uns durch den Westen Sachsens und durch Thüringen. Dem Land Thüringen sieht man deutlich an, dass die Transformation von Sozialismus zu Kapitalismus hier funktioniert hat.

Nun bewegen wir uns durch Hessen. Die Autobahnen werden immer schlechter. Man kann ja nicht alles haben. Entweder man finanziert die Infrastruktur im Westen oder im Osten. Für beide Teile fehlt es an Geld. Die Versuche sieht man trotzdem. Überall Baustellen. Nur keine Menschen die dort arbeiten. Ist ja auch Sonntag. Freier Tag und so. Ob man sich den erlauben kann, ist eine andere Frage.

Trier. Letzte Stadt vor der Grenze. Wir halten an, um uns die Porta Nigra anzuschauen. Auf Fotos sieht das römische Stadttor beeindruckender aus. Ein polnischer Freund fragte, ob das ein mittelalterliches Tor ist. Ja. Nein. Aber könnte tatsächlich so sein. Das Römische daran erkennt man nicht wirklich. 

Trier an sich ist langweilig. Westdeutscher Plattenbau steht hier neben Häusern aus der deutschen Gründerzeit. Menschen sieht man wenige. Dann aber auch nur ältere Ehepaare, die dort schon seit 50 Jahren zu leben scheinen und nie wirklich weg gewesen sind. Nun ja. Das ist halt Trier.

Die Grenze wird überquert. Was fällt auf? Die niedrigen Preise für Kraftstoffe! 1,27 für einen Liter Diesel! Dabei soll Luxemburg doch so teuer sein. Nein. Zigaretten, Alkohol und Kraftstoffe sind VIEL günstiger. Das liegt an den geringeren Steuern.

Wir nähern uns Luxemburg (Stadt). So schön wie die Stadt ist, so kompliziert ist sie auch. Der Weg zum Hostel nimmt etwas mehr als eine halbe Stunde in Anspruch. Nicht etwa weil die Stadt so groß ist, sondern weil die engen Straßen durch die ganzen Hügel und Häuser nicht überschaubar sind. 

Wir sind nun im reichsten Land Europas. Das sieht man. Die Preise in der Gastronomie sind stattlich. Ansonsten prahlt die Stadt mit frisch sanierten Altbauten, kleinen Schlössern, wundervoll beleuchteten kleinen Gassen und vielen italienischen und französischen Modegeschäften. Ja. Die Menschen da haben Geld. Das zeigen sie auch. Asoziale Individuen sucht man vergeblich. Das denkt man zumindest. In einem Park haben wir dann doch noch drei betrunkene Obdachlose gefunden. Da war man gleich schon wieder beruhigt. So viel Perfektion darf doch einfach nicht sein!

Weiter geht es nach Brüssel. Angekommen in Belgien wünscht man sich dann doch die oben genannte Perfektion wieder. Die Autobahnen sehen aus als würden sie in den nächsten Stunden auseinander fallen. 

Nun gut. Brüssel. Ein riesen Pariser Vorort. Anfangs denkt man sich, dass es doch gleich vorübergeht. Dicke Fehlanzeige. Zuerst einmal liegt überall Müll. Die Belgier haben es aber auch mit ihrer Einwanderungspolitik hoffnungslos übertrieben. Brüssel sieht nämlich aus wie die Mischung aus Bronx und Teheran. Wunderschön also. Da zerstört dann in der U-Bahn eine Gruppe Araber gerade den Waggon oder man sieht wie der Pitbull eines Schwarzen versucht ein Kind anzufallen. Da freut man sich regelrecht in Deutschland und Polen zu leben. Anders ist dann das Europaviertel und das etwas Altstadt. Aber auch da bleibt man vom Asozialen nicht verschont. 

Im Europaviertel wissen die Beamten anscheinend auch nicht was um sie herum passiert. Die sitzen in ihren Schlössern und beschließen weiterhin sinnlose Verordnungen und Richtlinien. Zum Beispiel, dass die Zigarettenschachteln zukünftig absolut grau sein sollen. Das soll dann die Lust am Rauchen mindern. Ob sich einer der Beamten schon mal überlegt hatte, das unkontrollierte Einwanderungspolitik auch ungesund sein könnte? Nun gut. Fakt ist, dass diese Beamten die beliebteste Zielgruppe für ausländische Kriminelle sind. Die haben ja immer Geld dabei. 

Nun ab nach Den Haag. Angekommen in den Niederlanden fühlt man sich wie im Himmel. Die Leute (Im Gegenteil zu Brüssel waren es wirklich Holländer!) sind absolut freundlich und hilfsbereit. Den Haag ist sauber und ordentlich. Leider auch etwas langweilig. Also machen wir uns auf den Weg nach Amsterdam.

Der Geruch von Haschisch liegt in der Luft. Läuft man die Amsterdamer Straßen runter, fühlt man sich manchmal nach Jamaica versetzt. Würde man hier eine Umfrage zur Zufriedenheit der Bewohner durchführen, nun ja, würden wahrscheinlich 90% ''sehr zufrieden'' wählen. Trotzdem eine sehr schöne Stadt. Die Preise sind vergleichbar mit Berlin. Das einzige was ich schreiben möchte ist, dass diese Stadt auf jeden Fall einen Besuch wert ist. 

Den Tag darauf geht es nach Rotterdam. Die Stadt erinnert an US-amerikanische Großstädte. Rotterdam jedoch ist sehr sauber. Wir suchen die Altstadt. Jedenfalls das, was davon übrig geblieben ist. Zur Info: Rotterdam wurde 1940 von der deutschen Luftwaffe stark beschädigt. 

Wir fragen also einen Mann, der anscheinend rausgehört hat, dass wir aus Deutschland kommen. Darauf folgt dann ein Grunzen und der abfällige Kommentar, dass ''die Deutschen'' doch alles zerstört hätten.

Als wir den alten Teil endlich gefunden hatten, blieben wir dort nur eine halbe Stunde und machten uns auf den Heimweg. Relativ unspektakulär also. Das neue Rotterdam mag ich sowieso viel mehr. 

Nächster Tag. Auf geht es nach Deutschland. Angekommen in Berlin fühlt man sich auf einmal wirklich wohl. Bitte Berlin. Geh nicht vor die Hunde wie Brüssel!


 

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