Montag, 30. April 2012

Alle Jahre wieder

                                Nun ist es wieder soweit

In der Nacht vom 30. April auf den 01. Mai beherrscht der ''Tag der Arbeit'' die Straßen Berlins. Wieso eigentlich ''Tag der Arbeit''? 

Da die Mehrheit nicht einmal wissen wird, wozu der Tag eigentlich gedacht ist müsste dieser doch wohl eher ''Tag der spätpubertären Steinewerfer'' heißen. Mit Arbeit haben die Krawalle nämlich wenig zu tun. Im Grunde genommen wird ja sogar die Arbeit anderer zunichte gemacht. 

Nehmen wir zum Beispiel mal die zahlreichen brennenden Autos. Sind es denn wirklich die Autos der sogenannten ''Bonzen''? Nein, denn die Oberschicht parkt ihre Autos normalerweise in privaten Garagen oder in sicheren Stadtteilen Berlins. Die brennenden Autos gehören meistens dem Handwerker, der sich am nächsten Tag ganz besonders darüber ärgert. Oder sie gehören sogar Studenten wie mir. Sieht ein Smart mit leichten Lackschäden etwa nach einem ''Bonzenauto'' aus?! Danke für die Kratzer im Lack vom letzten Jahr!

Ja. Ich verabscheue den ersten Mai. Nicht nur, weil dieser Tag dauernd die Falschen trifft, sondern weil die eskalierenden Demonstrationen auch eindeutig gegen mein Rechtsverständnis verstoßen. 

In zahlreichen anderen Staaten dieser Welt würde die Polizei solche Ausschreitungen im Keim ersticken und die Steinewerfer niederknüppeln. In Berlin versucht die Polizei dies natürlich auch, ist jedoch gesetzlich schon so weit eingeschränkt, dass die Beamten zu Witzfiguren degradiert werden. Mittlerweile heißt es ja schon ''Die Polizei, dein Freund und Helfer''. Was ist das denn für ein Schwachsinn? Die sind nicht dazu da um freundlich zu sein, sondern um Grenzen zu setzen. 

Wie wäre es denn mit einer Zirkusvorstellung der Bundeswehr? Genauso absurd. Aber wenigstens würde es Geld für Waffen bringen. Die ''für nichts zuständige'' und unbewaffnete Bundeswehr in Afghanistan könnte diese wahrscheinlich sehr gut gebrauchen. 

Berlin kann man nicht verstehen. Schon gar nicht die Berliner. Das fängt dann schon damit an, dass die Autos von Reinigungsfirmen zerstört werden. Begründet werden solche Taten damit, das durch saubere Häuserfassaden die Mieten steigen könnten. Das will man natürlich nicht. 

Schließlich sind wir Berlin. Arm, aber sexy. Beim ersten findet man definitiv meine Zustimmung. Aber ob eine nach Urin stinkende und zugesprayte Stadt wirklich sexy ist, weiß ich nicht. Das liegt dann wohl im Auge des Betrachters.


                    

Montag, 16. April 2012

Und täglich grüßt das Murmeltier

                Wer kümmert sich denn nun um die Polen?

In letzter Zeit habe ich mir immer öfter Gedanken über den Zusammenhang zwischen zwei Ideologien gemacht. Da gab es einerseits den Nationalsozialismus und andererseits die Öko-Ideologie. 

''Das kann doch nicht wahr sein''. Das war mein erster Gedanke als ich feststellen musste, das beide Ideologien doch mehr verbindet, als man eigentlich vermutet.

Tyrannische Herrschaft sucht halt immer wieder nach Mitteln, die das Volk dazu bringen könnten seine persöhnliche Freiheit einem ''übergeordneten Ziel'' zu opfern. Die Nazis träumten von einem Germanien, das von der Maas bis zum Ural reichen sollte. Der Kampf  des Deutschen für das Wohl des ganzen deutschen Volkes wurde zur Staatsagenda. Natürlich auf Kosten der angrenzenden Völker. 

Aber jetzt kommt etwas wirklich Nettes. Unter den Nazis waren auch sehr viele Naturschützer. Das passte ihnen anscheinend gut ins Konzept. Sie konnten ihre Ideen verfolgen, ohne das ihnen widersprochen wurde. 

Fakt ist, dass die Nationalsozialisten (der Sozialist wird in dem Wort gerne mal übersehen) Naturschutzgebiete gründeten, sich für nachhaltige Forstwirtschaft einsetzten und das Autobahnnetz auch dazu gebaut haben, um die Menschen der Natur näher zu bringen (Bitte nicht falsch verstehen: Das primäre Interesse war ein Militärisches).

Diese Frühhippies wurden aber bald von ihrem glorifizierten Führer enttäuscht. Die Geschichte vom Massenmord und dem Lebensraum im Osten wurde halt wichtiger. Die Pläne zu Rettung der Umwelt, die die Menschen mehr und mehr an die NSDAP binden sollten, wurden also auf Eis gelegt. 

79 Jahre sind nun seit dem Wahlsieg der NSDAP vergangen. Die Nazis, wie man sie früher kannte, gibt es heute nicht mehr. Heute antwortet dann nur ein verblödeter Udo Voigt auf jede Frage mit der gleichen Antwort ''Rückführung von Ausländern''. Jetzt mal im Ernst. Diese braunen Teletubbies sind doch keine Gefahr für die Demokratie.

Was einem mehr Angst machen sollte sind die Grünen, die nun nach mehr als 70 Jahren endlich wieder was zu sagen haben. Angepasst an die Demokratie haben sie sich auch etwas. Man zwingt den Bürgern auf demokratischem Wege die ''wundervolle'' Nachhaltigkeit auf. Macht ja auch Spaß. Die Eisbären vermehren sich zwar wieder, es wird auch nicht wärmer und der Treibhauseffekt wurde in Klimawandel umbenannt, aber das alles stört nicht weiter. Hauptsache alles verbieten, was Spaß macht und Geld bringt. Genauso wie die Nazis. Die haben den Kapitalismus ja auch verflucht. Da standen ja die ganzen Juden dahinter. Rockefeller (lebte bis zum 23. Mai 1937) musste bei diesen Worten wahrscheinlich auch mehrmals in den Spiegel schauen, um sich zu vergewissern doch kein Jude zu sein. 

Geschafft haben es die Grünen ja. Deutschland ist der grüne Mittelpunkt der Welt. Der Rest jedoch hat den neuen Öko-Glauben dann doch noch gelassen. Sogar der Namensgeber für das Kyoto-Protokoll Japan entfernt sich davon. 

Natürlich wollen die Grünen dann aber nicht alleine auf ihrem sinkenden Schiff bleiben. Man versucht die anderen noch mitzunehmen. Die EU-Mitglieder haben also erneut die aktuellen Klimaziele akzeptiert. Alle EU-Staaten? Nein. Polen nicht. Die haben nämlich keine Lust mehr auf den Schwachsinn. Es ist zu teuer, nur um Eisbären zu retten, die man eigentlich nicht mehr retten muss. Aber dann zeigt sich bei den Grünen wieder das Gesicht des widerlichen Tyrannen. Greenpeace-Sprecher Joris den Blanken degradiert Polen als rückständiges Land, das den ganzen Fortschritt in Europa aufhält. 

Da hat der Herr den Blanken wohl zu lange mit den australischen Aborigines in der freien Natur getrommelt und vergessen, wie Wirtschaft funktioniert. Das Fundament für eine funktionierende Wirtschaft ist nämlich Geld. Da Geld aber nicht an Bäumen wächst, macht es wenig Sinn dieses auch noch aus dem Fenster rauszuschmeißen. 

Damit noch nicht genug. Umweltbundesamt-Präsident Jochen Flasbarth ''fordert'' nun die Kanzlerin auf, sich um die ''Blockade Polens'' zu kümmern. Dem einem oder anderem polnischen Rentner kommen bei diesen Worten doch die tollsten Erinnerungen hoch. Früher wollte man sich ja auch um die Polen kümmern. Mit Panzern und Bombern. 

Wie schon erwähnt, lassen sich eine Menge Gemeinsamkeiten feststellen. Anders denken war selten so verpöhnt, wie heute. 

Nun ja. Die Grünen haben jedenfalls in Sachen Demokratie noch einiges aufzuholen. Dazu gehört auch das Akzeptieren von anderen Meinungen. 



Mittwoch, 11. April 2012

Es sind doch alle Menschen gleich

                         Gibt es noch Gut und Böse?

Sind wir nicht alle ein wenig Bluna? Wenn man sich den heutigen Umgang mit Sexualstraftätern, Mördern und anderem Abschaum anschaut, fällt mir dieser Werbespot aus den 90er Jahren ein. Als kleiner Junge fand ich den Spot ziemlich lustig. Jetzt finde ich, dass es durchaus eine Warnung hätte sein können, dass unser geliebtes Europa in den nächsten Jahren vollkommen durchdreht. 

Ich werde mir mit folgendem vielleicht keine Freunde machen, aber JA. Ich bin der Meinung, dass die Gesetze aus einem bestimmten Grund geschrieben wurden. Wenn es also für Mord lebenslänglich geben soll (So heißt es ja dann tatsächlich auch im Urteil) dann soll die Person aber bitte auch lebenslänglich hinter Gittern bleiben. Keine mildernden Umstände. 

Ich befürworte auch die Folter von verdächtigen Personen, wenn die Möglichkeit besteht dadurch ein anderes Leben zu retten. 

Und ich glaube auch an Gut und Böse. Im Klartext: Menschen, die einmal gemordet oder vergewaltigt haben, werden sich NICHT ändern. Da kann man noch soviel mit solchen Menschen reden und gemeinsam lachen. Brettspiele und Therapien bringen nichts. 

Auch die Gesellschaft ist nicht Schuld. Niemand wird zum Mörder oder Vergewaltiger, nur weil die Person aus einer sozial benachteiligten Familie kommt. ''Böse'' Menschen also früher aus der Haft zu entlassen, um sie zu resozialisieren ist genauso sinnlos, wie einem Faultier das Joggen beizubringen. 

Falls jetzt ein Menschenrechtler langsam seinen Zeigefinger heben sollte. Menschenrechte verwirkt man in dem Moment, in dem man selbst zum Tier wird. Folter klingt natürlich auch böse, ist aber immer mal wieder notwendig. Man muss sich einfach nur in die Lage versetzen, was man selbst tun würde. Würde man die Menschenrechte des Täters wahren und damit jegliche Chancen verspielen eine unschuldige Person zu retten? Sicherlich nicht. Man selbst darf ja immer, wenn man in einer solchen Situation ist. Andere dürfen aber nicht. Da kommt dann der Zeigefinger-Modus. ''Nein das dürft ihr nicht. Das ist unmenschlich''. Da fällt mir dann spontan der Daschner-Prozess ein. Ein Polizeibeamter hat dem Täter Schmerzen, Folter, sowie eine Gefängniszelle mit zwei Schwarzen angedroht, wenn dieser nicht den Aufenthaltsort des Opfers preisgibt. Es wurde nur noch die Leiche gefunden. Der Polizeipräsident Daschner wurde schon wegen der Androhung von Schmerzen, die ein untergebener Beamter für ihn ausgeführt hat, verurteilt. Folge war eine Geldstrafe in Höhe von 3600 Euro. Das Menschenrecht darf, laut Gericht, unter keinen Umständen gebrochen werden. Warum denn eigentlich nicht? Was würden denn die Richter tun, wenn es sich um ihre Kinder handeln würde? Wahrscheinlich genau das selbe wie Herr Daschner.

Die ganze Gesellschaft sollte mit diesem Schauspiel aufhören und sich einfach mal der Tatsache stellen, dass jeder Mensch foltern würde, um seine Liebsten zu retten. Warum darf es dann nicht gleich der Staat? Macht die Sache doch einfacher. 

Oder doch noch alle Gefängnisse schließen, weil diese Menschenunwürdig sind? 

Oder wie wäre es mit Urlaub auf den Malediven? Natürlich auf Kosten des Steuerzahlers. Alles andere wäre doch unsozial. 

Auf jeden Fall soll man Sexualstraftäter schon nach 5 Jahren entlassen können. War so ein Vorschlag, der mal auch schnell von den meisten Bundesländern akzeptiert wurde. Auch von Berlin. Da werden sich die Familien freuen. Gut, dass diese wenigstens Mangelware in Berlin sind.

Ich bin gespannt auf die nächsten Ideen aus der Krabbelgruppe.

Ja. Straftätern ging es noch nie besser als heute.

Gute Nacht.


Samstag, 7. April 2012

Woher kommen nur diese Leute...

             Wieso denkt man vor dem Schreiben nicht nach?

So! Lesen!

http://www.fr-online.de/meinung/kommentar-zu-guenter-grass-wieso-schuetzt-ihr-nicht-alle--,1472602,14690572.html


Toll. Jetzt habe ich wieder einen schwachsinnigen Zeitungsartikel gefunden, den ich auseinander nehmen darf. Eigentlich wollte ich ja Ferien machen, aber der Artikel hat mich einfach umgehauen.

Nach dem halben Text ist mir dann ein Stichwort eingefallen. Opferrolle. Da hatte wohl einfach jemand zu wenig Aufmerksamkeit. Dieser schreibende Hamster hat also einfach mal das Thema um Sarrazin wieder neu aufgerollt. An sich ja nichts Böses. Ich für meinen Teil hatte von dem Thema eigentlich schon genug. 

Da behauptet dann diese Frau, dass der Herr Sarrazin sich keine Kritik anhören musste. Hat die Verfasserin denn keinen Fernseher? Internet tut es heutzutage auch! Sogar eine Zeitung hätte man doch aufschlagen können. Wie wäre es denn mit der Frankfurter Rundschau, wenn man schon für diese Zeitung schreibt...

http://www.fr-online.de/meinung/leitartikel-sarrazin--der-brandstifter,1472602,3112340.html

Ja. ''Sarrazin, der Brandstifter''. Na wenn das mal keine Kritik ist. Kritik gab es aber auch von anderen Seiten. Da gab es zum Beispiel diese nervige, dunkelhaarige Frau mit ihren Statistiken, die jedes mal irgendwie anders klangen. Die Kanzlerin hat sich auch zu Wort gemeldet und das Buch kommentiert. Zuvor hat das noch nie ein Bundeskanzler getan. Wozu auch? Dafür ist die Angela Merkel einfach nicht zuständig. Der Herr Özdemir von den Grünen kritisierte das Buch für den Schaden, der entstanden ist. Habt ihr irgendwas gemerkt? Hat sich irgendwas verändert? Fazit: kein Schaden. Nur ein Buch von jemandem, der mal wichtig klingen und etwas Geld verdienen wollte. Lässt sich ja super vereinen. Sieht man ja an der Verfasserin des ersten Artikels ganz oben. 

Dann war natürlich nicht mehr allein Sarrazin schuld. Mely Kiyak, die Verfasserin, gibt dann dem ganzen Land Schuld. Natürlich. GANZ Deutschland (Hier ist Verallgemeinerung erlaubt!) hat nur über die ''Existenzberechtigung'' von Migranten gesprochen. Wie UNDANKBAR kann man denn eigentlich überhaupt sein?! Jede Persöhnlichkeit, die was zu sagen hatte, hat versucht die Migranten in Schutz zu nehmen. Ein wundervoller Schauprozess gegen Sarrazin. Das hat man nur für Menschen wie die Frau Kiyak getan, die studiert haben und das Land eigentlich vorwärts, anstatt rückwerts bringen sollten. Genetik ist übrigens keine Pseudowissenschaft. Da empfehle ich der Verfasserin einfach mal wikipedia.org. Das sollte nicht zu hoch sein. 

Kiyak macht natürlich weiter. Sie kritisiert die Kritik an Grass. Wenn es um Antisemitismus geht, würde das Land ja alles stehen und liegen lassen. Hallo?! Holocaust und so?! Natürlich gibt es vorher noch ein wenig ''Peace and Love'' für jedermann. Es haben sich ja alle lieb. 

Kiyak ''fordert'' nun mehr Schutz für Migranten. Ja wunderbar. Ich als polnischer Migrant finde das ja super. Aber haben wir denn nicht schon genug Schutz? Als Migrant genieße ich doch den gleichen Schutz wie Ur-Deutsche. Oder habe ich was verpasst?  Kiyak hat die schützenden Arme ja manchmal in Deutschland vermisst. Passiert. Ich würde mal sagen, dass ein 15 jähriger Timo diese Arme auch vermisst, wenn er Abends durch Berlin Neukölln läuft.

Mehr Schutz als andere darf man ja auch nicht verlangen. Das würde dann nämlich gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz verstoßen. 

Ich hoffe, dass der Beitrag anderen beim lesen genauso viel Spaß macht, wie mir das Schreiben Spaß bereitet hat. 

Gute Nacht.


Donnerstag, 5. April 2012

Hauptsache dagegen sein

                                 Der böse Karfreitag

Ganz Deutschland bereitet sich auf ein ruhiges Osterfest vor. Ganz Deutschland? Nein! Die Grüne Jugend Hessens leistet zusammen mit den Piraten erbitterten Widerstand. Und was möchten sie? Na was wohl?! Sie wollen feiern! Natürlich kommt es nicht auf diesen einen Tag an. Man kann ja an jedem sonstigen Tag auch feiern und sich betrinken. Sie wollen es aber trotzdem. Wahrscheinlich, weil es durch die bösen Christen verboten wurde. Es ist nämlich Karfreitag. An diesem Tag wird dem Tode Jesu Christi gedacht. Deshalb ist es ein Ruhetag. Im Klartext: Einen Tag im Jahr keine Party, um dem Sohn Gottes zu gedenken. Ist ja wohl nicht zuviel verlangt. Nicht-Christen müssen sich auch nicht langweilen. Gesetzlich erlaubt sind nämlich Veranstaltungen, die einem höheren Interesse an Kunst, Wissenschaft oder Volksbildung dienen. 

Da werden dann aber Piraten und Grüne zu kleinen Kindern. Man verbietet ihnen etwas was ihnen Spaß macht, also wollen sie es erst recht.

Und da es bekanntlich momentan modisch ist das Christentum zu kritisieren und zu provozieren, wird mal schleunigst, entgegen der Gerichtsentscheidung, ein Flashmob organisiert. Da soll dann getanzt und Musik gehört werden. Kann ja auch nichts passieren. Es werden ja wohl keine streng katholischen Rentner mit Messern in den Händen auftauchen. Nein. Die Kirche wehrt sich nicht. 

Aber ist es denn wirklich so mutig eine religiöse Gemeinschaft zu nerven, wenn es keine Konsequenzen gibt? Eine neue Idee ist es ja auch nicht mehr. Ich erinnere an die nackte Pornodarstellerin am Kreuz im Berliner Nachtclub Maxxim. Beispiele gibt es ja nun wirklich genügend. Nun ja. Zu hoffen bleibt, dass die Polizei den verbotenen Flashmob auflöst. Es wollen ja nicht nur Christen ihre Ruhe haben. Sicherlich wird es auch den einen oder anderen Nicht-Christen geben, der trotzdem seine Ruhe haben möchte und das kulturelle Angebot Hessens nutzen möchte.

Ich wünsche also Euch allen, die Morgen nicht am Flashmob beteiligt sind, ein frohes und besinnliches Osterfest!





Dienstag, 3. April 2012

Eine ungewöhnliche Geschichte

                          Wenn Feinde zu Freunden werden

Ich musste mal wieder meinen Reisepass verlängern. Habe mich also in das Bürgeramt begeben. Ein Bild wie sonst auch. Drei gut genährte Frauen, die den Leuten sagen, wo sie sich anzustellen haben. Hat man was nicht verstanden, wurde man auf ''höfliche'' Art und Weise zurechtgewiesen. Natürlich nur von zweien der drei ''netten'' Damen. Eine der Damen hat nämlich bewegungslos und mit offenem Mund die Wand angestarrt. Ich dachte mir einfach, dass es ein Code unter Beamten sein könnte. Solange ein Kollege den Mund geöffnet hat, wissen die anderen, dass er noch lebt und atmet. 

Ich saß also in der Ecke und schaute mir die Menschen an. Plötzlich wurde ich von der Seite angesprochen. ''Hey Bruder!''. Ich drehte mich um und sah einen jungen Mann, der mich anlächelte. Er bat mich, ihm bei einer Meldebescheinigung zu helfen. Er erzählte mir, dass er die kleinen Buchstaben auf dem Formular nicht erkenne. Sein Augenlicht sei nämlich stark eingeschränkt durch eine Schussverletzung am Kopf. In dem Moment wurde ich auf einmal hell wach und versuchte mir vorzustellen, woher diese denn kommen möge. Vielleicht war er ein arabisches Bandenmitglied und wurde bei einer eskalierenden Schlägerei angeschossen? Ich ließ das weitere nachdenken und half ihm trotzdem das Formular auszufüllen. Ist ja bald Ostern und als guter Christ soll man ja helfen. Nachdem wir beide endlich fertig waren, fragte er mich, ob ich seine Geschichte hören möchte. Er sei nämlich vor Jahren, etwas unfreiwillig, aus dem Libanon geflüchtet. Er, nennen wir ihn mal Ahmed, ist Palästinenser. Ich willigte ein und stellte mich auf noch eine Geschichte über die bösen Juden ein. Es kam jedoch ganz anders. Es fing damit an, dass Ahmed mit 11 Jahren von seiner Mutter zum Brötchen holen geschickt wurde. Sein Vater war zur Zeit Soldat und selten zuhause. Auf dem Weg zum Bäcker hörte er auf einmal das Rattern eines Maschinengewehrs. Er lag am Boden und sah nur noch Araber mit Waffen in der Hand an ihm vorbeirennen. Keiner half ihm. Im nächsten Moment hielt ein Panzerwagen der israelischen Armee. Es stiegen zwei Soldaten aus, rannten zu ihm und nahmen den jungen Ahmed mit in ein israelisches Krankenhaus. 

Danach ließ Ahmed seiner Wut auf die Palästinenser freien Lauf. Er beschimpfte sie als Tiere, die ihre eigenen Leute für ihre Sache opfern. Lustig fand ich den Satz ''Gib einem Araber eine Kalaschnikow in die Hand und er fühlt sich wie Rambo''. 

Da er meinen erstaunten Blick sah, zeigte er mir sofort seine Schussverletzungen. Sowas sieht man normalerweise echt nur in Hollywood-Streifen! Da steckte sogar noch eine Kugel in ihm drin. Die trägt Ahmed nun schon seit fast 15 Jahren mit sich mit. 

Natürlich hat man Ahmed eingeredet, wie böse die Israelis seien und das er sie zu hassen habe. Das änderte sich jedoch, als eine jüdische Krankenschwester sein Krankenzimmer betrat und ihm sein Essen mit einem Pudding als Nachtisch brachte. Die Schwester brachte ihm bis zum Ende seines Aufenthaltes jeden Tag einen Extra-Pudding. Der Hass auf die Israelis verschwand. Ahmed blieb noch etwas in Israel, bis er sich entschied als Staatenloser nach Deutschland zu ziehen. 

Wir entschieden uns noch eine Zigarette zu rauchen, bevor ich an der Reihe war meinen Pass zu verlängern. Draußen fing Ahmed wieder an von Israel zu schwärmen. Er verstehe den Hass auf die Juden nicht. Es sei eine Religionsgemeinschaft wie jede andere. Zudem seien die mit Abstand meisten Israelis sehr freundliche Menschen. Die Zionisten dort fand er natürlich trotzdem nicht gut. Dann schaltete sich eine junge deutsche Studentin ein. Sie stand neben uns und hat sehr genau zugehört. Sie versuchte Ahmed zu erklären, wie viel Leid die Israelis doch über sein Volk brächten. Sie verglich Israel sogar mit Nazi-Deutschland und der Apartheid in Südafrika. Da war dann die gute Laune von Ahmed auf einmal weg. Er fragte sie, ob sie schon einmal in Israel gewesen wäre und woher sie denn diesen ganzen Müll aufgesammelt hätte. Er verdanke nämlich den Israelis sein Leben. Natürlich hat Ahmed sich nicht ganz so höflich ausgedrückt. Wir begaben uns wieder in das Rathaus. Zum Abschluss fragte ich Ahmed, ob ich darüber schreiben dürfe. Er willigte ein. Wir verabschiedeten uns. Jeder ging seines Weges. Interessanter Tag.


Montag, 2. April 2012

Denk nicht an die Rente. Es lohnt sich nicht.

                             Einfach mal anders denken

Die Mehrheit sollte sich darüber einig sein, dass die heutige Rente, in Angesicht des demographischen Wandels, ein finanzielles Grab ist. Eine Option wäre sicherlich Beziehungen und das Zeugen von Kindern attraktiver zu machen. In unserer ''modernen'' Gesellschaft wird sich das aber als sehr schwierig herausstellen. Außerdem würde die Berliner Clubszene aufgrund der zahlreichen, nüchternen Pärchen in sich zusammenfallen. Eine weitere Option wäre die verstärkte Zuwanderung, die auf lange Sicht dann doch keine gute Idee wäre. Ich möchte nämlich nicht in einem Singapur-Modell leben, in dem man nichts tun darf, was andere kulturelle Gefühle auch nur ansatzweise berühren könnte. Für interkulturell, leicht unsensible Menschen wie mich wäre das äußerst fatal. Da kann man ja gleich freiwillig im Gefängnis einchecken. 

Dann habe ich mir die polnische Tageszeitung ''Dziennik Gazeta Prawna'' gekauft. Es war die Wochenendausgabe. Da gab es nämlich ein Interview mit dem US-amerikanischen Ökonom Robin Hanson. Falls jemand mehr über diese Person erfahren möchte, dann findet man etwas auf wikipedia. Auch auf deutsch.

Robin Hanson kam mit einer absolut neuen, provokanten Idee. Er würde die Renten ganz abschaffen. Diese gehören heutzutage zu den Ursachen der Staatsverschuldung, wobei sich die Situation nicht verbessern wird. Im Klartext: Es werden immer weniger Menschen arbeiten können, um die steigende Zahl von Rentnern versorgen zu können. Wenn dieser Kurs also beibehalten wird, kommt es früher oder später zur Zahlungsunfähigkeit der jeweiligen Staaten. 

Also was soll man tun?

Der Mensch muss weiterarbeiten. Es gibt natürlich eine Zeit, in der der Mensch einfach nicht mehr in der Lage ist zu arbeiten. Statistiken sollen zeigen, dass es sich dabei um zwei bis fünf Jahre vor dem Tod handelt. Eine vernünftige Gesellschaft sollte sich also direkt um diese Leute kümmern. So eine neue Rente soll aber verbunden sein mit dem gesundheitlichen Wohlbefinden der Betroffenen. Im Grunde genommen wie eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Das Geld kriegt man nur, wenn der Betroffene nachweislich nicht mehr in der Lage zum Arbeiten ist. Vermieden soll damit eine künstliche Grenze, mit der man Menschen einredet, dass sie mit 60 oder 65 nicht mehr arbeiten könnten. Wenn alles fair und gerecht ablaufen würde, wäre es, verglichen mit der heutigen Rente, eine vernünftige Option. 

Könnten denn siebzigjährige Menschen auf dem Arbeitsmarkt überhaupt konkurrieren?

Robin Hanson sieht darin kein Problem. Diese Menschen könnten sich attraktiver machen, indem sie für ein kleineres Gehalt arbeiten, als beispielsweise ein Vierzigjähriger. Das wäre dann aber ein psychologisches Problem. Junge Menschen sind generell offener für kleine Gehälter zu arbeiten. Sie sehen nämlich noch eine ganze Karriereleiter vor sich. Älteren Menschen, die sich einen gewissen Lebensstandard erarbeitet haben, fällt es dann dementsprechend schwerer für weniger Geld zu arbeiten. Das Gehalt singt aber nunmal ab einem gewissen Alter, da die Person nicht mehr so produktiv ist wie das jüngere Gegenstück. Viele Menschen werden dann deshalb entlassen oder in die Rente geschickt, weil die Arbeitgeber keine unglücklichen Arbeitnehmer haben möchten. Das wirkt sich dann nämlich auch auf das Umfeld aus uns senkt die Produktivität. Hanson sieht also immer noch einen Bedarf an älteren Menschen in der Berufswelt. Ähnlich sieht es nämlich auch in Zeiten der Krise aus. Es gibt genug freie Stellen, aber der Arbeitgeber entlässt dann doch lieber Arbeitnehmer, anstatt mit ihnen eine niedrigere Vergütung auszuhandeln und damit eine gedrückte Stimmung auszulösen. Man muss also die heutigen Dreißig- bis Vierzigjährigen davon überzeugen, dass ihr Status nicht das ganze Leben lang wachsen wird und es irgendwann auch bergab gehen wird. Wenn das funktioniert, dann werden auch ältere Menschen problemlos eine Stelle finden können.

Der Mensch würde dann aber sein ganzes Leben lang arbeiten und nie zur Ruhe kommen.

Nein. Robin Hanson denkt nämlich daran, die Rente einfach vorzuziehen. Arbeitnehmer sollen dann entweder alle 3 Jahre ein halbes Jahr oder alle 7 Jahre ein ganzes Jahr frei nehmen können. Den Grund dafür sieht Hanson im Alter. Jüngere Menschen verbringen ihre Freizeit oftmals aktiver, produktiver und kreativer als ältere Semester. Es wäre also lohnenswerter die freien letzten Lebensjahre einfach stückchenweise früher zu nutzen. Für die Wirtschaft hätte es, trotz der beruflichen Pausen bei jungen Menschen, sogar einen Nutzen. Es gibt nämlich unzählige Möglichkeiten, die junge Menschen dann in ihrer freien Zeit in die Tat umsetzen würden. Viele würden sicherlich zuhause auf dem Sofa sitzen und nichts tun. Einige andere würden aber vielleicht endlich mal einen Marathon laufen und ihre Gesundheit ankurbeln. Somit könnten sie länger fit bleiben und arbeiten. Andere wiederum hatten vielleicht schon immer eine Geschäftsidee, für deren Umsetzung leider die Zeit gefehlt hat. Wiederum andere machen eine Weltreise und kommen eventuell sogar mit neuen Erfahrungen und Sprachkenntnissen zurück. Diese ehrgeizigen Menschen sollen dann die faulen Couchpotatoes in den Schatten stellen. Hofft Hanson jedenfalls.

Ich habe mir darüber stundenlang den Kopf zerbrochen. Es gibt da nämlich einige Stolpersteine. Der bürokratische Aufwand zum Beispiel, um wirklich überprüfen zu können, ob ein Mensch wirklich nicht mehr arbeiten kann. Ich gehe mal davon aus, das sehr viele ältere Semester versuchen werden sich vor weiterer Arbeit zu drücken. Dann muss ich noch sagen, dass mein Vertrauen ins Ideenland Deutschland schon etwas gedrückt ist. Ich bezweifle also den Ehrgeiz so mancher junger Menschen hier. Im Klartext: Es werden warscheinlich mit Abstand die Meisten vor dem heimischen Computer sitzen und versuchen das nächste Level bei ''World of Warcraft'' zu erreichen. Diese Menschen werden dann, meiner Meinung nach, eher die wirklich ehrgeizigen und produktiven Individuen in den Schatten stellen. Deutschland ist nun mal gemütlich geworden. 

Andererseits gibt es schon gute Punkte. Die Rente einfach vorzuziehen, weil junge Menschen damit mehr anfangen können wird schon richtig sein. Dafür muss man jedoch im Alter länger arbeiten. Ob das unbedingt die bessere Option ist, das ist Ansichtssache. Aber alleine schon für das Überlegen von anderen Optionen, anstatt das Rentenalter immer weiter hochzusetzen, hat Robin Hanson ein Lob verdient.

Ich würde mich über Kommentare mit Meinungen, Anregungen etc. sehr freuen :-)