Donnerstag, 29. März 2012

Ist das noch Marktwirtschaft?

               Milliardenkredite an Banken und Unternehmen

Bin ich eigentlich der Einzige, der das als vollkommenen Schwachsinn abstempelt? In einer freien Marktwirtschaft sollte der Staat sich definitiv raushalten. Das wunderbare ist nämlich, dass die insolvente Bank einfach durch eine andere Bank ersetzt wird. Genauso wie in der Natur. Stirbt eine Tierart aus, dann wird ihr Platz von einer anderen oder sogar neuen ersetzt. Was macht man aber? Anstatt den ausgelaugten, nicht konkurrenzfähigen Unternehmen und Banken Sterbehilfe zu leisten, gibt man ihnen noch mehr Geld. Das wird dann sinnlos verpulvert. Wie bei einem schon lange verlorenen Patienten schließt man sie an Elektronik an, um ihren Untergang einfach noch etwas hinauszuzögern. Wundervoll grausam. 

Wie wäre es denn mit einer Versteigerung solcher Unternehmen? Wäre doch toll. Sozusagen eine Shoppingtour für stärkere Unternehmen. Klingt böse, wäre aber viel effektiver als die Steuerzahler zahlen zu lassen. Die ärgern sich nämlich ganz besonders. 

Erinnern tut es mich etwas an die verkorkste DDR. Der Staat hatte seine staatlichen Unternehmen und unterstütze diese finanziell. Es sollte ja jeder einen Arbeitsplatz haben. Nur war der Staat nicht schlau genug, was er jedoch von sich behauptete (Erich Honecker: "Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf."). Ist ja bekanntlich nicht so gut gelaufen. Die Produktion konnte nicht immer genau auf die Bedürfnisse der Bevölkerung abgestimmt werden. Kurz: Es fehlte einfach mal an allem. Zurückblieb eine zerstörte Volkswirtschaft, die nicht in der Lage war mit dem Rest der Welt auch nur ansatzweise zu konkurrieren. Ich dachte eigentlich, dass man aus diesem Fehler gelernt hätte. Der Markt ist bis heute der beste Regulator für eine Wirtschaft, den es je gab. Ob sich das ändern wird, weiß ich nicht. Vielleicht entwickelt man ja irgendwann einen Super-Computer, der auf alle Fragen eine Antwort hat.

Bis dahin sollte der Staat aber die Finger davon lassen. Die Kompetenz sollte also bei der Gesetzgebung bleiben, die die Grenzen festlegt. Wie Robert Browning in seinem Gedicht ''Andrea del Sarto'' von 1855 schrieb. Less is more. Oder anders: Weniger ist mehr. Manchmal. Bei dem Thema jedoch auf jeden Fall.

Vielen Dank,

Koko


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